Meerbusch Unfallkreuzung: Politik drängt auf Tempo 50

Meerbusch · Einstimmig haben die Mitglieder des Bauausschusses eine Entschärfung der Unfallkreuzung in Strümp gefordert. Innerhalb von knapp vier Stunden fuhren dort 15 Autofahrer bei Rot, ergab jetzt eine Zählung der "Kleenen Strömper"

 An der Kreuzung in Strümp wurde ein elfjähriger Junge tödlich verletzt. Meerbuschs Politiker fordern einhellig, dass die Höchstgeschwindigkeit dort von 70 auf 50 herabgesetzt. Straßen.NRW lehnte das bisher ab.

An der Kreuzung in Strümp wurde ein elfjähriger Junge tödlich verletzt. Meerbuschs Politiker fordern einhellig, dass die Höchstgeschwindigkeit dort von 70 auf 50 herabgesetzt. Straßen.NRW lehnte das bisher ab.

Foto: Ulli Dackweiler

Meerbuschs Politiker sind sich einig: Mit der bestehenden Tempo-70-Regelung an der Kreuzung Bergfeld/Moerser ist das Unfallrisiko am Ortseingang Strümp zu hoch. Anfang Februar war dort ein elfjähriger Junge tödlich verunglückt. Zusammen mit dem Bürgerverein "Kleene Strömper" haben CDU, FDP, SPD, Grüne und Ratsherr Wolfgang Müller vom Zentrum einen Dringlichkeitsantrag erarbeitet. Damit wollen Meerbuschs Politiker die Verwaltung beauftragen, in einem erneuten Gespräch mit Vertretern von Straßen.NRW darauf zu drängen, den Ortseingang zu verlegen und an der Unfallkreuzung maximal Tempo 50 zuzulassen. Der Beschluss fiel einstimmig — auch die UWG schloss sich der Meinung des Ausschusses an.

In ihrem Forderungskatalog formulieren die Politiker deutliche Vorgaben, die im Austausch mit Straßen.NRW umgesetzt werden sollen. Der Ortseingang soll künftig von Büderich kommend vor der Bushaltestelle Bergfeld beginnen. Die Beschilderung soll entsprechend versetzt werden. Der Kreuzungsbereich wird damit innerörtlich, heißt es in dem Antrag. So wird die Geschwindigkeit automatisch auf Tempo 50 begrenzt.

Die Höchstgeschwindigkeit zwischen Haus Meer und Strümper Ortseingang bis zu den Bushaltestellen Bergfeld soll nach Ansicht der Parteien durchgehend von aktuell 100 auf 70 Stundenkilometer reduziert werden. Die Parteien fordern zudem, dass die Xantener Straße eine bauliche oder eine optische Fahrbahneingrenzung erhält. Weiterhin sollen dort in beide Richtungen Warnschilder "Kinder" aufgestellt werden. An den beiden neuen Bushaltestellen soll eine Straßenquerung künftig über eine Mittelinsel möglich sein. Und: Die Politiker fordern, dass die Ampeln längere Querungszeiten für Fußgänger zulassen sollen.

Aktuell springt die Ampel nach zehn Sekunden auf Rot. Zwischen Camesallee/Forststraße und dem Kreuzungsbereich Bergfeld/Moerser Straße soll dauerhaft ein Blitzer aufgestellt werden. Um auf das hohe Verkehrsaufkommen an der Kreuzung nachzuweisen, haben sich Karl-Heinz Rütten und seine Helfer vom Bürgerverein "Kleene Strömper" drei Tage lang, jeweils von 7 Uhr bis 8.15 Uhr, an der Kreuzung positioniert und die Verkehrsteilnehmer auf Strichlisten erfasst: 4309 Autofahrer, 145 Radfahrer und 209 Fußgänger wurden gezählt. "Das zeigt, dass dieser Bereich bereits in den frühen Morgenstunden sehr hoch frequentiert ist", so Rütten. "15 Autofahrer sind bei Rot über die Kreuzung gefahren und mehrere Schulkinder wollten ebenfalls nicht auf Grün warten."

(RP)
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