Meerbusch Von El Salvador nach Meerbusch

Meerbusch · Seit zwei Wochen sind zwei salvadorianische Erzieherinnen zu Gast, die unter anderem den internationalen Privatkindergarten Mobilé kennenlernen.

 Freuen sich über die Kooperation: Mobile-Leiterin Jessica Ehlers (hi, stehend), Kita-Trägerin Susann Luhner, Honorargeneralkonsul Karlheinz Wolfgang, Akademie-Chefin Ulrike Kruse mit Yanira Peña und Olinda Ventura aus El Salvador.

Freuen sich über die Kooperation: Mobile-Leiterin Jessica Ehlers (hi, stehend), Kita-Trägerin Susann Luhner, Honorargeneralkonsul Karlheinz Wolfgang, Akademie-Chefin Ulrike Kruse mit Yanira Peña und Olinda Ventura aus El Salvador.

Foto: Ulli Dackweiler

Voneinander lernen und Kinder zu eigenständigen Persönlichkeiten erziehen: Das ist Ziel einer internationalen Kooperation mit Meerbuscher Beteiligung. Im internationalen Kindergarten "Mobilé" in Büderich lernen zurzeit zwei Erzieherinnen aus El Salvador, wie nach der individualpsychologischen Methode Kinder erzogen werden. Drei Wochen sind sie zu Besuch, zwei Wochen davon im Kindergarten, eine Woche lang haben sie bei Ulrike Kruse, Leiterin einer Akademie in Osterath, ein Seminar besucht. "Die Zusammenarbeit zwischen den Salesianern in Soyapango, El Salvador, und meiner Stiftung besteht seit 20 Jahren", so Karlheinz Wolfgang, Honorargeneralkonsul des Landes, der mit seiner gleichnamigen Stiftung das Kooperationsprojekt fördert. Mit der Unterstützung aus Deutschland wurden in El Salvador drei Vorschulen, eine Bibliothek und ein Forschungs- und Wissenschaftszentrum gebaut.

Seit zehn Jahren ist auch "Mobilé" Teil der Kooperation: Dort lernen immer wieder salvadorianische Gäste, wie die individualpsychologische Methode im Alltag angewendet wird. "Dazu gehört zum Beispiel, dass wir die Kinder lebensnah erziehen", erzählt Susanne Luhner, Trägerin der beiden "Mobilé"-Kindergärten in Meerbusch und Düsseldorf. Für das traditionelle Herbstfest des Kindergartens, bei dem alle Eltern und Kinder gemeinsam Suppe essen, musste so jedes Kind Gemüse von zu Hause mitbringen. "Das haben wir dann heute Morgen alle zusammen geschnippelt, hier hilft jeder mit", so Luhner.

Das zweite Ziel der Zusammenarbeit: Toleranz und das kulturelle Miteinander fördern. "In unseren beiden Kindergärten haben wir mittlerweile über 1000 Kinder aus 60 Nationen betreut", berichtet Luhner, "Integrationsprobleme gibt es nicht." Das gilt auch für die beiden Gäste aus El Salvador, Yanira Peña, die an der Don Bosco-Universität in Soyapango lehrt und Olinda Ventura, die die dortige Vorschule leitet. "Besonders begeistert mich die Unabhängigkeit der Kinder hier", sagt Ventura. Peña: "Wir wollen mit dem, was wir hier lernen, in unserer Heimat helfen."

Zuerst einmal wird aber gemeinsam mit allen Kindern von "Mobilé" und deren Eltern Gemüsesuppe gegessen und Herbstfest gefeiert. Schon im nächsten Jahr wollen Kruse und Luhner mit Wolfgang nach El Salvador reisen und die Zusammenarbeit weiter festigen.

(kess)
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