Meerbusch Von Meerbusch aus in der Welt unterwegs
Meerbusch · Inhaber von vielen Unternehmen wissen, dass Geschäfte auch jenseits der deutschen Grenze wichtig sind. Einige von ihnen generieren sogar die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland. Aber: Gründliche Vorbereitung ist wichtig
Für Michael Schweers, der gerade gestern mal wieder in die Vereinigten Staaten geflogen ist, ist die Bedeutung des Auslandsgeschäfts keine Frage. "40 bis 60 Prozent unserer Geschäfte tätigen wir im Ausland. Dabei gilt es, sich auf das jeweilige Geschäftsgebaren einzustellen. Ob in USA, Holland, Dubai oder Dänemark - die Menschen denken und handeln anders", sagt der Geschäftsführer der Schweers Informationstechnologie GmbH.
Von seinen Erfahrungen beim beruflichen Umgang mit 16 Partnern in 20 Staaten und mit 1200 Kunden weltweit berichtete Schweers, als in den Räumen des Osterather Unternehmens über den "Erfolgsfaktor Auslandsgeschäft" diskutiert wurde.
Meerbuschs Wirtschaftsförderin Heike Reiß hatte in Zusammenarbeit mit der IHK Mittlerer Niederrhein 40 Unternehmer aus Meerbusch und aus dem Umland eingeladen, um über Chancen und Risiken auf dem internationalen Markt zu informieren. Sie betont: "Für Unternehmer im Rhein-Kreis Neuss spielen Auslandsgeschäfte eine wichtige Rolle. Das beweisen entsprechende Zahlen."
Die Bedeutung des Außenhandels kann Werner Damblon bestätigen. Als Geschäftsführer der Softwert Gesellschaft für technische Software in Büderich sammelt er beim Umgang mit Kunden in Österreich, der Schweiz, Tschechien, Italien und den Niederlanden Erfahrung: "Wir wollen aber weiter expandieren, auch im Ausland." Da gilt es, die deutlichen Unterschiede im Geschäftsgebaren zu beachten. "Es gibt immer wieder Zollprobleme. Da muss man sich genau informieren", erzählt Daniela Doliwa, Geschäftsführerin des Büdericher Familienunternehmens FD Textil mit großem Kundenstamm in Österreich und der Schweiz.
Für Klaus Strommenger, Geschäftsführer Domino Vertriebs GmbH, ist es wichtig, vor Ort bei der Produktion in Europa und Asien Qualitätssicherung zu gewährleisten: "Nur so kann die Ware den Anforderungen unserer Kunden entsprechen." Ebenfalls weltweite Erfahrungen hat Michael Vossel gemacht. Als selbstständiger offizieller Vertreter des Virginia Beach Economic Development weiß er, wo die Hürden im Auslandsgeschäft liegen: "Da ist es ratsam, unterschiedliche Faktoren zu beachten." Schließlich berge der Außenhandel mit häufig komplexen Abläufen und Bedingungen neben den Chancen auch Risiken. Sie können auf politischer oder rechtlicher Ebene liegen und sind oft auch in mangelnden Sprachkenntnissen zu suchen. "Englisch reicht da nicht immer. Es ist besser, die Landessprache zu sprechen. Das gehört zu den Faktoren, die im Vorfeld geklärt werden müssen. Denn der Erfolg im Ausland wird im Inland generiert", weiß Michael Schweers. Er und sein Team ziehen von Osterath aus die Fäden: "Meerbusch ist für mich der Nabel der Welt. Die Nähe zum Flughafen und die gute Verkehrsanbindung machen diesen Unternehmer-Standort ideal." Wie die beim Umgang mit ausländischen Geschäftspartnern zu beachtenden Faktoren im Einzelnen aussehen, interessiert auch die Betreiber des Areal Böhler. "Wir wollen auf die ausländischen Aussteller vorbereitet sein, die sich hier an den Messen beteiligen", erklärt Patric Gellenbeck. Jens Angerhausen, Direktor der Deutsche Bank-Filiale Meerbusch, interessiert sich vor allem für die Risiken, die bei der Finanzplanung zu beachten sind. Er weiß, dass es davon einige gibt. Dazu Wirtschaftsförderin Reiß: "Aber wer die Schritte aufs internationale Parkett detailliert vorbereitet, kann die Chancen nutzen, die sich auf den Weltmärkten auch für mittelständische und kleine Unternehmen bieten."