YouTuber Commander Krieger aus Meerbusch beim Webvideopreis Diesen Büdericher kennen 650.000 Kids

Meerbusch · André Krieger gibt Computerspiele-Tipps — und ist bei Youtube ein Star. Jetzt wurde der 34-Jährige für den Deutschen Webvideo-Preis nominiert

 War Verkaufsleiter bei Google, testet jetzt hauptberuflich Computerspiele: André Krieger aus Büderich.

War Verkaufsleiter bei Google, testet jetzt hauptberuflich Computerspiele: André Krieger aus Büderich.

Foto: Krieger

Den ganzen Tag Videospiele spielen - und dafür noch Geld bekommen? Was für viele wie ein Traum klingt, ist für André Krieger Realität. "Ich teste Spiele, gebe Tipps und Hilfestellungen auf meinem Kanal bei Youtube", sagt der 34-Jährige.

Unter dem Namen Commander Krieger ist er dort auf zahlreichen Videos zu hören und auch zu sehen und inzwischen ein echter Youtube-Star. Allein 650.000 Abonnenten haben über Google+ dauerhaft Zugriff auf seinen Kanal. Seine Fans sind jung, zwischen 13 und 24 Jahre alt. "Vor dem Mataré-Gymnasium zur Mittagszeit? Ich würde nicht unerkannt bleiben", erklärt der große Mann mit Bart.

Seine Fans waren es auch, die ihn mit einem seiner Videos für den Deutschen Webvideo-Preis 2014 vorgeschlagen haben. In der Kategorie "Let's Play" wurde Krieger mit einem 22-Minüter prompt nominiert, gevotet werden kann noch bis morgen. Die Preisverleihung ist am Samstag im Düsseldorfer Capitol. "Es ist schön, dabei zu sein", betont der junge Mann aus Büderich. "Aber ich selbst hätte mich wohl mit einem anderen Video beworben."

So stammt der eingereichte Beitrag aus einer rund 100-teiligen Serie, in der er mit einigen Kollegen ein Shooter-Spiel kommentiert. "Für Leute, die meinen Kanal nicht kennen, ist es wohl nicht so einfach, da reinzufinden." Auch ist es Krieger wichtig, zu zeigen, wofür er steht. "Die Anleitungen zum Zocken und Daddeln sind das Eine", erklärt er. "Aber mich erreichen auch immer mehr Nachrichten, in denen die jungen Leute von ihren Problemen erzählen. Denen möchte ich helfen, ihnen auch da Tipps geben."

Angestoßen wurde das Ganze durch "Mein heftigstes Video". Darin erzählt Krieger selbst vom Tod seiner Mutter. "Ich habe sie viel zu früh verloren und nie gedacht, dass ich ihre Stimme mal vergessen könnte." Der Tipp an seine Fan-Gemeinde lautete: "Macht Aufzeichnungen von Euren Eltern, solange sie noch da sind."

Seither bekommt der Commander viel Rückmeldung, "von Jugendlichen, die Angehörige verloren haben, denen es, aus was für Gründen auch immer, nicht so gut geht." Der Youtuber hat seither ein Ziel: "Ich will das Leben ein wenig schöner machen und durch meine Videos ein Lächeln aufs Gesicht zaubern."

Seit mehr als drei Jahren macht Krieger das nun hauptberuflich: "Als ich anfing, gab es rund zehn, die auf Youtube ähnlich arbeiteten, inzwischen sind es 7000." Umso wichtiger sei es, das eigene Profil zu schärfen und nur das ins Netz zu stellen, wohinter er wirklich steht. Leben kann der gebürtige Düsseldorfer gut davon - Werbeeinnahmen im Internet sichern sein Gehalt. Vor seiner Karriere bei Youtube arbeitete er im Sicherheits-Bereich, war Verkaufsleiter bei Google und als Groupier auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs.

Sein aktueller Arbeitsalltag: "Ich sitze viel vor dem Bildschirm, teste Spiele, drehe jeden Tag ein Video." Doch ab und an zeigt sich dann doch sein Promi-Status: "Vor ein paar Wochen wurde ich zum Spieletesten nach Paris eingeladen." Letztes Jahr waren es die USA - mit Abstechern nach Las Vegas und L.A.

(RP)
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