Meerbusch Wer will neuer Presbyter werden?

Meerbusch · Die Vorbereitungen für die Presbyteriumswahlen laufen auf Hochtouren. Wer sich zur Wahl stellt, kann gemeinschaftlich Kirche gestalten. Erster Informationsabend ist am 9. September. Gewählt wird im Februar 2016

 Sie hoffen auf lange Kandidaten-Listen für die Presbyteriums-Wahlen: die evangelischen Pfarrer Christian Dierlich, Heike Gabernig, Gerhard und Ute Saß sowie Birgit Schniewind (v.l.)

Sie hoffen auf lange Kandidaten-Listen für die Presbyteriums-Wahlen: die evangelischen Pfarrer Christian Dierlich, Heike Gabernig, Gerhard und Ute Saß sowie Birgit Schniewind (v.l.)

Foto: Dackweiler

Gewählt wird erst im Februar des kommenden Jahres. Aber der Startschuss zu den Presbyteriumswahlen in den drei Meerbuscher evangelischen Kirchengemeinden mit rund 12 500 Wahlberechtigten fällt in der nächsten Woche.

Dann geht es bei einem Informationsabend um die Frage "Was macht ein Presbyterium?". "Dieses Gremium führt die Geschäfte einer Kirchengemeinde und ist mit dem Vorstand eines mittelständischen Unternehmens gleichzusetzen", fasst Pfarrer Gerhard Saß die Aufgaben zusammen. Um diesen vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, suchen die einzelnen Kirchengemeinden Menschen, die sich nicht nur über ihre Kirche Gedanken machen, sie suchen "Menschen, die bereit sind, auch selbst tatkräftig mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen." Über die Anforderungen an diese aus jeweils neun bis zwölf Presbyterinnen oder Presbytern bestehende Gemeinschaft zuzüglich der jeweiligen Pfarrerinnen und Pfarrer, sind sich die Pfarrerinnen Heike Gabernig (Lank-Latum), Ute Saß (Strümp, Bösinghoven und Rheingemeinden), Birgit Schniewind und Gerhard Saß (Osterath) sowie Christian Dierlich (Büderich) im Klaren: "Die gewählten Mitglieder entscheiden über alle wesentlichen Fragen unserer Kirchengemeinde." Dieses gemeinsame Handeln und Entscheiden, der erforderliche Blick über den eigenen Kirchturm, die Möglichkeit, frischen Wind und neue Kraft einzubringen und "gemeinschaftlich Kirche zu gestalten" mache das Presbyterium zu einem "Ort des gemeinsamen Gestaltens".

In dieses Gremium können sich Gemeindemitglieder zwischen dem 18. und 74. Lebensjahr einbringen. Schriftlich formulierte Vorschläge einschließlich der Zustimmung des Kandidaten nehmen die Gemeindebüros vom 13. bis 24. September entgegen. "Es ist auch möglich, sich selbst vorzuschlagen", erklärt Pfarrer Saß. Nachmeldungen sind während der Kandidatenvorstellung bei den Gemeindeversammlungen möglich.

Wichtig sei es, viele Vorschläge einzubringen. Zwar müsse ein Presbyteriums-Mitglied erfahrungsgemäß mindestens vier Stunden wöchentlich in seine Mitarbeit - unter anderem eine regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen oder Mitwirkung in Fachausschüssen - einbringen, aber die Tätigkeit biete auch einiges. "Die aktive Teilnahme und Gestaltung des Gemeindelebens, Fortbildungsmöglichkeiten, eine transparente Teamarbeit und dieses Gefühl, nie alleine da zu stehen, wiegt vieles auf", sagen die Pfarrerinnen Gabernig und Schniewind.

Obwohl jedes Mitglied je nach Interessen ein Schwerpunkt-Gebiet zugeteilt bekommt, entwickle sich ein "Blick fürs Ganze". Dazu erklärt Pfarrerin Saß: "Es kristallisiert sich heraus, was gut für die Gemeinde ist." Entscheidungen innerhalb des Gremiums, das im Januar für die nächsten vier Jahre gewählt wird, müssen einhellig getragen werden.

Manche der Presbyteriums-Mitglieder - der Altersdurchschnitt liegt bei 50 Jahren - lassen sich für mehrere Perioden wählen. "Aber wir freuen uns, auch viele neue Gesichter zu sehen", betont Gerhard Saß.

Außerhalb des Informationsabends gibt es in den Gemeindebriefen oder auf der Homepage entsprechende Details. "Presbyterin oder Presbyter zu sein, bedeutet ein ständiges Geben und Nehmen", so die Pfarrerinnen und Pfarrer.

(RP)
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