Meerbusch Wieder Ärger mit der Post

Düsseldorf · Nachdem sich vor kurzem die Inhaberin der Postagentur in Lank-Latum bitter über die Zustände beschwert hatte, hat die Betreiberin des Post-Points in Strümp ihren Vertrag jetzt aufgelöst: Der Post-Point zieht schon wieder um.

Der Ärger um die Postagenturen in Meerbusch reißt nicht ab. Nachdem sich bereits Monika Zehmisch, Inhaberin der Agentur in Lank-Latum, vor wenigen Monaten bitter über die Regeln für die Postagentur-Inhaber beschwert hatte, hat nun die Betreiberin des Post-Points in Strümp, Petra Engemann, ihren Vertrag vorzeitig gekündigt.

Engemann hatte den Post-Point erst vor knapp zwei Jahren in ihrem Dekorations-Geschäft aufgemacht, nachdem die bisherige Postagentur in Strümp von einem Tag auf den anderen geschlossen wurde. Es sei keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit vorhanden, hatte Post-Sprecher Friedrich Buttgereit dazu erklärt.

Nun hat die Nachfolgerin auch schon wieder aufgegeben: "Dekoration und Post, das harmoniert einfach nicht", sagt Engemann. Immer wieder habe es Probleme mit den Kunden gegeben. "Die Leute denken, dass sie überall den gleichen Service erhalten, wo ein gelbes Schild an der Tür ist." Das sei aber nicht der Fall. In ihrem kleinen Geschäft könne sie nicht die gleichen Aufgaben erledigen wie größere Postagenturen. Also zog sie die Konsequenzen: Der Post-Point zieht nun in ein Kiosk. Damit müssen sich die Kunden zum dritten Mal binnen weniger Jahre an einen neuen Standort gewöhnen.

Strümp ist nicht der einzige Stadtteil in Meerbusch, in dem es Probleme mit den Post-Partnern gibt: In Lank-Latum musste vor wenigen Monaten Inhaberin Monika Zehmisch ihre Öffnungszeiten zu ändern. Statt durchgehend von neun bis 18 Uhr können die Kunden jetzt nur noch von zehn bis 13 sowie von 15 bis 18.30 Uhr ihre Postgeschäfte erledigen.

"Ich musste Kosten sparen und deswegen Leistung einschränken", erklärt Zehmisch. Seitdem herrscht in den wenigen Stunden, in denen sie geöffnet hat, Hochbetrieb. "Vorher hat sich das besser verteilt", sagt sie. Großes Kopfzerbrechen bereitet ihr bereits das Weihnachtsgeschäft. "Ich habe tierisch Angst davor", gesteht sie. "Ich weiß nicht, wie wir das zu fünft bewältigen wollen."

Darüber hinaus beklagt Zehmisch die strengen Regeln seitens der Post. So dürfe sie in ihrer Kasse nur einen bestimmten Bargeldbestand haben. Ist diese Summe erreicht, dürfe sie kein Geld mehr von Besitzern eines Postbank-Kontos zur Einzahlung annehmen. "Wie soll ich das plausibel erklären?"

Post-Sprecher Buttgereit hält die Lage in Meerbusch dagegen für gut. Denn die Hauptfiliale an der Moerser Straße in Büderich bleibe auch weiterhin bestehen. "Das ist ein Postbank-Finanzcenter. Die werden nicht geändert", sagt er. Mit den fünf weiteren Partnern in Strümp, Büderich, Bösinghoven, Osterath und Lank-Latum sei das Stadtgebiet gut abgedeckt. Neue Partneragenturen seien derzeit nicht geplant.

(RP)
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