Meerbusch Wildtier-Verbot in Meerbusch?

Meerbusch · Der Rat entscheidet, ob Wildtier-Zirkusse öffentliche Plätze nutzen dürfen.

Zirkusse mit Elefanten Affen, Tigern und Zebras sollen bald nicht mehr in Meerbusch auftreten dürfen. Kommende Woche Donnerstag, am 6. April, stimmt der Hauptausschuss über ein Wildtierverbot ab. Demnach sollen städtische Flächen nur noch Zirkusbetrieben überlassen werden, die keine Tiere wild lebender Arten mitführen. Auf dem Dr.-Hans-Lampenscherf-Platz in Osterath gastieren jährlich zwei Zirkusse. Zuletzt hatte dort der Zirkus Belly im März seine Zelte aufgeschlagen. Mit drei Elefanten und sechs Kamelen reisten die Schausteller an. Tierrechtler demonstrierten vor dem Platz gegen das Gastspiel. Wildtiere könnten in reisenden Betrieben praktisch nicht tiergerecht gehalten werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Mittlerweile haben rund 70 deutsche Städte ähnliche Beschlüsse gefasst, nach denen Wildtier-Zirkusse keine öffentlichen Flächen mehr nutzen dürfen.

Die Rechtmäßigkeit des kommunalen Wildtierverbots ist aber umstritten. So hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entschieden, dass es ein rechtswidriger Eingriff in die Freiheit der Berufsausübung der Zirkusunternehmen sei. Denn nach dem bundesweiten Tierschutzgesetz seien die Auftritte erlaubt. Nach NRW-Gemeinderecht steht dem Rat offen, wofür er öffentliche Einrichtungen und Plätze nutzt. In den NRW-Städten Dormagen, Neuss, Kaarst, Krefeld und Grevenbroich sind die Exoten noch erlaubt, Düsseldorf und Willich haben ein Verbot beschlossen. Dort müssen die Schausteller für ihre Auftritte zukünftig private Flächen anmieten.

(veke)
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