Meerbusch Willkommen in Bösinghoven

Meerbusch · Für die syrischen Flüchtlinge, die momentan in dem Stadtteil leben, hat der Bürgerverein am Mittwoch einen Willkommensabend veranstaltet. Beim gemeinsamen Abendessen lernten die neuen Nachbarn einander kennen

 Flüchtlingskoordinator Hubert Kräling (links) war zu Gast beim Willkommensabend des Bösinghovener Bürgervereins und sprach beim Abendessen mit den syrischen Flüchtlingen.

Flüchtlingskoordinator Hubert Kräling (links) war zu Gast beim Willkommensabend des Bösinghovener Bürgervereins und sprach beim Abendessen mit den syrischen Flüchtlingen.

Foto: Ulli Dackweiler

In Bösinghoven leben seit rund zwei Wochen 24 syrische Flüchtlinge. Um ihre neue Umgebung und vor allem die Menschen in Meerbusch besser kennenzulernen, hat der Bürgerverein einen Willkommensabend mit ihnen, den freiwilligen Helfern und den Dorfbewohnern im Pfarrheim organisiert. Nach einer kleinen Ansprache war das Buffet eröffnet, das zum gemeinsamen Abendessen einlud. Fleißige Helfer hatten viele verschiedene Speisen vorbereitet, vor allem orientalische Spezialitäten. Natürlich alles ohne "Pork", wie Gerd Büttner sagt, also ohne Schweinefleisch. Denn das dürfen Muslime wegen ihres Glaubens nicht essen.

Beim gemeinsamen Essen kamen sich die Menschen näher. Sie saßen zusammen an den Tischen und sprachen über die momentane Situation. Ein Gesprächsthema waren die Geschichten der Flüchtlinge. Da nicht alle Englisch sprechen, wurde viel mit Händen und Füßen kommuniziert. Mit einem Programm des Smartphones wurden wichtige Wörter übersetzt. Ein Syrer zeigte Bilder aus seiner Heimat und berichtete über seine Flucht nach Europa und über die Zeit in Meerbusch. Genau diese Kommunikation sei wichtig, sagt Anwohnerin Elisabeth Morsek: "Es ist toll, sich hier einzubringen und austauschen." Die Idee eines gemeinsamen Essens mit ihren neuen Nachbarn schien bei den Flüchtlingen gut anzukommen. Es standen selbst gemachte Salate, Brezeln, orientalischer Couscous und Fladenbrot bereit, großen Anklang fanden Rinderfrikadellen. Dem Bürgerverein sei diese Zusammenkunft sehr wichtig, sagte Hubert Kräling. Er ist Koordinator für die Flüchtlinge in Bösinghoven: "Wir möchten, dass sich die Flüchtlinge in unserem Dorf wohlfühlen. Ein geregelter Tagesablauf mit vielen Angeboten hilft da sehr", sagt er. Um dies in die Wege zu leiten, konnten sich die neuen Bewohner in einer Liste namentlich eintragen und ihre Interessensgebiete angeben. Die meisten Kreuze gab es bei Fußball und Deutschunterricht. Am Tisch wurden deshalb auch ein paar erste Deutschvokabeln geübt: Flasche, Glas, Apfelschorle. Damit sich die Deutschkenntnisse verbessern, wird der Bürgerverein künftig Sprachkurse anbieten. Deswegen engagieren sich etwa sieben Leute freiwillig und geben Deutschunterricht. Eine von ihnen ist Ina Haslach. Sie studiert Deutsch auf Lehramt und leistet gerne den freiwilligen Dienst: "Ich möchte zur Integration beitragen", sagt sie. Insgesamt zählen etwa 20 Meerbuscher zu den freiwilligen Helfern.

Außer dem Sprachunterricht sind noch weitere Freizeitaktivitäten geplant. Der TuS Bösinghoven wird eine Fußballgruppe anbieten, aber auch einen Lauftreff und Schach soll es geben. Viele spielen gerneTischtennis. Die Platte dafür ist bereits organisiert.

(RP)
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