Meerbusch Wirtschaft im Kreis geht zuversichtlich ins neue Jahr

Meerbusch · Die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss geht zuversichtlich ins neue Jahr. Die Geschäftslage sei gut; die positiven Erwartungen seien ein Zeichen dafür, dass die konjunkturelle Lage solide bleibe. Die Arbeitslosigkeit sei zudem zuletzt deutlich gesunken. Dies zeige eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein nach Auswertungen eigener Daten und amtlicher Statistiken von IT.NRW und der Arbeitsagentur. "Wir erwarten im kommenden Jahr keine hohen Wachstumsraten, aber eine Fortsetzung der zurzeit guten Lage", erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Dennoch weist er auch auf Risiken für den weiteren konjunkturellen Verlauf hin.

Die Ergebnisse der vergangenen Herbstumfrage der IHK Mittlerer Niederrhein seien erfreulich, heißt es weiter. 45 Prozent der Betriebe im Rhein-Kreis Neuss bezeichneten ihre Geschäftslage als "gut", 45 Prozent als "befriedigend" und zehn Prozent als "schlecht". Im Vergleich zum Jahresbeginn 2016 sei der Geschäftslageindex als Saldo aus "Gut"- und "Schlecht"-Antworten von 33,7 auf 34,1 Punkte gestiegen. Er liegt damit über dem Niveau der Gesamtregion Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein (26,0 Punkte). "Erfreulich ist, dass alle Branchen im Rhein-Kreis mit der Geschäftslage zufrieden sind", so IHK-Vizepräsident Michael Werhahn.

Motor der Konjunktur sei zurzeit der private Konsum. "Zum dritten Mal in Folge berichten die Einzelhändler in der Region über eine gute Geschäftslage. Das gab es seit dem Wiedervereinigungsboom nicht", sagt Werhahn. Gründe für die gute Entwicklung des privaten Konsums gebe es nach Ansicht der IHK genug. "Sparen ist wegen der niedrigen Zinsen weniger lukrativ. Das stärkt den Konsum", erklärt der Vizpräsident. Zudem hätten die geringen Kraftstoffpreise, die Reallohnsteigerungen und der hohe Beschäftigungsstand zu mehr Kaufkraft beigetragen. Laut einer Bestandsanalyse von März waren 142.683 Menschen im Kreis sozialversicherungspflichtig beschäftigt. "Das ist Rekordniveau", sagt Steinmetz. Im Vergleich zum März 2015 seien dies 1960 Beschäftigte mehr. Vor allem das Gesundheits- und Sozialwesen und die produzierenden Branchen hätten Mitarbeiter eingestellt.

Die Industrie profitiert im Rhein-Kreis nach Einschätzung der IHK auch davon, dass dort viele Logistikdienstleister ansässig sind. "Die Logistik wird vielfach nur als Flächenfresser angesehen", sagt Steinmetz. Gleichwohl steige die Bedeutung dieser Branche als wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Insgesamt blickt die Wirtschaft zuversichtlich auf das kommende Jahr. 27,4 Prozent der Unternehmen im Rhein-Kreis erwarteten bei der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst eine Verbesserung der Geschäftslage, lediglich 14,0 Prozent befürchteten eine Verschlechterung ihrer Situation. Dennoch gibt es Konjunkturrisiken - gerade für die exportstarken Unternehmen.

(RP)
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