Meerbusch Zahl der Firmenpleiten nimmt stark ab

Meerbusch · Die gute konjunkturelle Lage in der Region stabilisiert die Wirtschaft in Meerbusch. So ist die Zahl der Firmenpleiten seit Januar deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Auskunftei Creditreform hervor.

Zwölf Unternehmen meldeten demnach von Januar bis einschließlich Juni Insolvenz an. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es 21 Firmen. Das entspricht einem Rückgang um 43 Prozent. Damit liegt Meerbusch nicht nur deutlich über dem Bundestrend (minus 9 Prozent), sondern auch über dem des Rhein-Kreises Neuss (minus 18 Prozent).

"Nach der Konjunkturdelle im vergangenen Jahr geht es jetzt wieder aufwärts", sagt Rainer Bovelet, wissenschaftlicher Leiter der Creditreform. Dabei profitiere Meerbusch insbesondere von seiner Stärke als Handels-Standort. "Wenn wegen des Aufschwungs wieder mehr produziert wird, müssen auch mehr Waren transportiert werden", erläutert Bovelet. "Meerbusch hat einen Schwerpunkt von Handelsunternehmen. Als im vergangenen Jahr der Export schwächelte, war Meerbusch besonders stark betroffen."

2013 hatte Meerbusch die zweithöchste Zahl an Insolvenzen im gesamten Rhein-Kreis Neuss zu verzeichnen. 46 Firmen meldeten Konkurs an. 18 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen im Rhein-Kreis Neuss entfielen im vergangenen Jahr auf Firmen aus Meerbusch. Im ersten Halbjahr 2014 waren es nur noch 11,5 Prozent.

Und: Der Trend bleibe positiv, schätzt Bovelet. Auch auf das Gesamtjahr gesehen werde die Zahl der Insolvenzen in Meerbusch rückläufig sein. So prognostiziert die Creditreform fürs zweite Halbjahr insgesamt 19 Firmeninsolvenzen gegenüber 46 im zweiten Halbjahr 2013. Aufs ganze Jahr gerechnet geht die Auskunftei von einem Rückgang der Unternehmenspleiten um 12,1 Prozent im Rhein-Kreis Neuss aus. Den Spitzenwert nimmt Meerbusch ein, mit einem prognostizierten Rückgang um knapp 33 Prozent.

Besonders betroffen von finanziellen Schwierigkeiten sind laut Creditreform Firmen aus den Branchen Transport, Gastronomie und Bau. Kaum eine Rolle spielten die neuen Regelungen zum Nichtraucherschutz - nach den aktuellen Zahlen gebe es keine auffälligen Auswirkungen auf die Insolvenz-Entwicklung des Gastronomiesektors, heißt es in der Auswertung, die auch für die Landeshauptstadt Düsseldorf eine langfristige Abnahme der Insolvenzen voraussieht. "Düsseldorf bewegt sich damit wieder auf Vorkrisenniveau", sagt Bovelet. Denn die Wirtschaftskrise habe Düsseldorf in den Jahren 2008 und 2009 ungleich härter getroffen als den Rhein-Kreis. Bovelet: "Nun stabilisiert sich die Lage wieder."

(RP)
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