Meerbusch Zum Kurzurlaub nach Meerbusch

Meerbusch · So langsam kehren die Meerbuscher aus den Ferien zurück. Sie schwärmen von ihren Erlebnissen in weiter Ferne und verschwenden wohl keinen Gedanken daran, dass es auch Menschen gibt, die zur Erholung nach Meerbusch reisen.

Die Urlaubsatmosphäre genießen Lena Schirmer, Christoph Uhlendorf, Jan und Janet Groot im Rheinhotel Vier Jahreszeiten in Langst-Kierst.

Die Urlaubsatmosphäre genießen Lena Schirmer, Christoph Uhlendorf, Jan und Janet Groot im Rheinhotel Vier Jahreszeiten in Langst-Kierst.

Foto: Ulli Dackweiler

Gerade hat Jan Groot Nachschub am Buffet besorgt. Jetzt trägt er den Teller mit Käse und Aufschnitt nach draußen auf die Terrasse. Dort sitzt unterm Sonnenschirm seine Frau Janet und lächelt vor sich hin. "Herrlich ist es hier", sagt sie. "Allein schon die Aussicht auf die vorbeiziehenden Schiffe. Ich genieße es, so nah am Wasser zu sein." Nun sollte man ja meinen, dass Strand und Meer in der Nähe von Alkmaar, wo das Ehepaar wohnt, womöglich noch attraktiver sein könnten. "Nein", widerspricht Janet Groot, "In Meerbusch finden wir die Ruhe, die wir zu Hause nicht haben."

Seit 20 Jahren kommen die Niederländer regelmäßig ins "Rheinhotel Vier Jahreszeiten" an der Langst-Kierster Fähre. Wegen der Erholung. Sie steuerten dieses Ziel auch ganz bewusst an, als Jan Groot eine Krebsbehandlung überstanden hatte: "Der Aufenthalt tat mir gut", bestätigt er. Ihren zumeist einwöchigen Urlaub verbinden sie mit Kultur-Abstechern. "Wir besuchen jedes Mal verschiedene Museen, waren schon in Münster, Köln oder Bonn", zählt Janet Groot auf. "Und natürlich in Düsseldorf. Wir lieben den Kunstpalast und das Hetjens- Museum." Auf der Königsallee gefällt es ihr auch: "Sie ist so schön breit und voller Bäume." Vor dem holländischen Santa Claus, unserem Nikolaustag, will sich das Paar erneut in dem Meerbuscher Hotel einquartieren. Weil am Wochenende die Fähre nach Kaiserswerth nicht verkehrte (sie wurde beim NRW-Fest in Düsseldorf gebraucht), spendierte Direktor Jochen Pütter seinen Gästen als Trostpflaster Kaffee und Kuchen. Die nette Geste entzückt auch die beiden Freundinnen Diny Dallmeyer und Joke Bos aus dem 120 Kilometer entfernten Eindhoven. Sie sind zum ersten Mal im Rheinhotel und schätzen es, dass für Einzelzimmer kein Aufschlag genommen wird. "Das gibt es bei uns in Holland nur selten", sagt Diny Dallmeyer, weitläufig verwandt mit der gleichnamigen Münchner Kaffee-Dynastie ("nur die Schreibweise wurde bei uns später verändert"). "Wir fühlen uns hier sehr wohl, wir kommen ganz bestimmt wieder", versichert sie. Eine Hochzeit im Verwandtenkreis führte das junge Paar Lena Schirmer und Christoph Uhlendorf an den Rhein. Ihr Urteil auf den ersten Blick: "Eine tolle Gegend zum Spazierengehen. In dem lässigen Beach Club nebenan waren wir auch schon."

Das Hotel grenzt an das weitläufige Gelände von Rheincamping Meerbusch. "Wir sind dieses Wochenende ausgebucht", melden die Eigentümer Rainer Breitbach jun. und Markus Brix. Viele Camper lockte die Caravan Messe, manche verlängern ihren Aufenthalt und machen Ausflüge zu den Zechen im Ruhrgebiet oder in die umliegenden Großstädte. "Wir beherbergen zur Zeit auch Camper auf der Durchreise nach St. Tropez oder in die Normandie", berichten die Betreiber. Ein begehrtes Highlight ist das umgebaute hölzerne Weinfass auf dem Platz, in dem zwei Personen übernachten können. "Gestresste Manager, die sonst in Sterne-Hotels wohnen, finden diese Unterkunft ganz toll", sagt Markus Brix.

(RP)
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