Mettmann 7000 nehmen an Schlammschlacht teil

Mettmann · Am Anfang war noch alles gut. Ein paar Trockenübungen zu Technoklängen und vorne steht einer, der den Takt angibt. Was dann passiert, lässt den Beobachter fasziniert fragen: Warum machen Leute sowas? Warum quälen sich Tausende kilometerweit durch einen Steinbruch?

 Ein besondere Herausforderung, die auch Spaß macht. Die Läufer mussten den Wassergraben bezwingen.

Ein besondere Herausforderung, die auch Spaß macht. Die Läufer mussten den Wassergraben bezwingen.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Was sich am Wochenende in der Grube Osterholz abspielte, darf man getrost als gigantisches Spektakel bezeichnen. Mehr als 7000 Leute waren angereist, um bei der XLETIX-Challenge mitzulaufen. Es war die Einzige in NRW und eigentlich hätte sie im Ruhrgebiet stattfinden sollen. Dann jedoch kamen ein paar Zufälle zueinander und die XLETIX-Macher standen irgendwann im Steinbruch der Kalkwerke Oetelshofen. Eingeladen hatte sie Till Iseke, der das pittoreske Ambiente als Veranstaltungsort vermarktet. Man war sich schnell einig: Die Steinbruchkulisse ist der perfekte Ort für einen Extremhindernislauf. "Wer hier mitmacht, will auch seine Grenzen austesten", glaubt Jannis Bandorski. Er ist einer der beiden Gründer von XLETIX, los ging es vor vier Jahren mit drei Wettbewerben. Bald sind sie bei der 30.ten Challenge angelangt und die Lust scheinen die Macher längst noch nicht verloren zu haben. Mittlerweile sind sie auch in der Schweiz und in Österreich unterwegs. "Die Leute kommen sogar aus Italien und Dänemark", weiß Jannis Bandorski. Einfach nur durch die Pampa zu joggen sei den meisten Läufern schlichtweg zu langweilig.

Das sieht auch Anja Kayser-Cieciora so, die mit ihren vier Mitstreitern vom Team "Muddystyle supergeil" angereist ist. Einmal haben sie schon bei der Challenge mitgemacht, im letzten Jahr in Berlin auf der 12 Kilometer langen Strecke. Diesmal wollten die Trierer alles mitnehmen, was geht. Im Klartext hieß das: 35 Hindernisse und 500 Höhenmeter überwinden. Schlammlöcher, Wasserrutsche, Schaumbad: Von Langeweile konnte keine Rede sein. Nach vier Stunden hatten sie 18 Kilometer in den Knochen - und gelacht wurde immer noch. Jan Garbe-Immel hingegen war das Lachen schon vor dem Start beim ersten Blick auf die Hindernisse vergangen. "Das flößt mir hier schon Respekt ein. Wir gehen das ganz gelassen an", sagt der Wuppertaler schmunzelnd. Zur Strecke hatte er es nicht weit. In Dornap wohnend, konnte er zu Fuß zur Grube wandern. Und das war vermutlich auch besser so bei dem Trubel, der am Wochenende rings um Schöller herrschte. Um den Ansturm bewältigen zu können, wurden Zufahrtsstraßen gesperrt. Bauern hatten das Parken auf ihren Feldern erlaubt.

Und Tausende wanderten mit ihren Rucksäcken rings um die neue Halde zum Start. Dort herrschte Woodstockfeeling inmitten von Leuten, die das Spektakel mit der Kamera festhalten wollten.

(magu)
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