Ratingen Als Jugendliche hat sie angefangen zu texten

Dass es einen Welttag der Poesie gibt, wusste Barbara Ming bisher nicht, doch findet sie die Idee "sehr schön", besonders da Lyrik wieder mehr in den Mittelpunkt des kulturellen Geschehens rücke: "Man sieht es zum Beispiel an den Poetry Slams", sagt sie.

In diesen Wettbewerben tragen junge Autoren ihre selbstverfassten lyrischen Texte vor. Die Literaturform sei keineswegs aus der Mode gekommen, aber: "Gute Dichter sind selten, man sucht sie wie eine Perle und es ist eine große Freude, wenn man einen gefunden hat." Barbara Ming kann selbst auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken: Sie schreibt sowohl Prosa als auch Gedichte. Ihren ersten Text veröffentlichte sie mit 17 Jahren in einer Kirchenzeitung. "Seitdem habe ich immer weiter geschrieben", erzählt die Autorin. Für ihre Werke wurde sie mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Förderpreis für Literatur der Stadt Düsseldorf. Außerdem leitet sie den Literaturkreis Erkrath-Ratingen, kurz ERA, eine Autorengruppe, die alle zwei Jahre eine Anthologie herausgibt und Lesungen organisiert. Obwohl Barbara Ming schon seit vielen Jahren schreibt, hat sie in ihren Gedichten keinen Wandel bemerkt: Dem Reimzwang habe sie sich noch nie hingegeben und immer schon habe sie kürzere Gedichte bevorzugt. "Poesie ist eine verdichtete Form, die Denkanstöße gibt", sagt sie. In ihrem Dichterstübchen schreibt Ming derzeit an einem neuen Buch: "Verlängerte Rotzeit". Der Name leitet sich aus dem Straßenverkehr ab. "In verlängerten Rotzeiten, hat man unerwartet mehr Zeit, um einmal gründlich nachzudenken", erklärt sie.

(RP)
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