Mettmann Anwohner ärgern sich über Abkürzer

Mettmann · Die Straßen in den Wohngebieten um Kantstraße und Stintenberger Straße werden zur Durchfahrt missbraucht.

 Dennis Endrulat mit seiner Frau Bettina und den Kindern Nick und Emilie sowie Edelbert Bahle (2.v.l.) sind erbost über die vielen Autofahrer.

Dennis Endrulat mit seiner Frau Bettina und den Kindern Nick und Emilie sowie Edelbert Bahle (2.v.l.) sind erbost über die vielen Autofahrer.

Foto: cz

Für Aufregung und Unmut sorgt derzeit die Baustelle an der Peckhauser Straße und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen in Metzkausen. Im Hassel selbst fließt der Verkehr relativ normal. Die Ampelschaltung funktioniert. Die Grünphase der Baustellenampel in Richtung Engpass Hassel ist länger als bei der Signalanlage in Gegenrichtung. Dadurch soll verhindert werden, dass sich Fahrzeuge bis in den Verkehrsknotenpunkt Peckhauser-/Hasseler Straße zurückstauen. Früher - ohne Ampel - gab es in der notorischen Engstelle teilweise heftige Auseinandersetztungen zwischen Autofahrern sowie hektische Brems- und Rückwärtsmanöver.

Passiert derzeit nicht mehr, eben weil die Ampel dem Autofahrer signalisiert, wann er fahren darf und wann nicht. Doch man muss zeitweise einige Minuten an der Ampel in Kauf nehmen. Und da der Autofahrer nicht gerne wartet, sucht er sich eine (scheinbare) Alternativstrecke. Und die führt durch ein Wohngebiet mit Anliegerstraßen. Konkret: Autofahrer fahren - besonders in den frühen Abendstunden und wenn sich der Verkehr auf der L 239 in Richtung Peckhaus staut - aus Richtung Ratingen-Schwarzbachtal über die Kantstraße, Gottfried-Keller-Straße, Wielandstraße und weiter in Richtung Stintenberger Straße, Hasseler Straße.

Die Anwohner sind auf dem Baum: "Die Verkehrsbelastung hat seit der Baustelle enorm zugenommen", sagt Bettina Endrulat, die mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern an der Wielandstraße wohnt. Früher, so berichtet sie, konnten die Kinder gefahrlos über die Straße gehen, oder im Garagenhof spielen, heute sei das unmöglich, weil Autofahrer diese Strecke als Abkürzung nutzen.

Bisweilen beobachten die Anwohner riskante Fahrmanöver. Autofahrer begegnen sich auf der engen Anliegerstraße und stehen sich plötzlich gegenüber. Keiner will zurücksetzen. Oder Autofahrer landen im Vorgarten der kleinen Stichstraßen, wie dem Karl-May-Weg. Die Anwohner haben sich an die Stadt und an die Polizei gewandt. "Ein Polizist hat auch am Abend kontrolliert und die Autofahrer gefragt, ob sie Anlieger seien oder nicht", sagt Dennis Endrulat. Doch bei einer einmaligen Kontrolle könne es nicht bleiben, meinen die Anwohner. Zumal sie mit dem Problem noch einige Zeit leben müssen. Die halbseitige Sperrung an der Peckhauser Straße wird voraussichtlich bis zum 31. Dezember 2018 andauern. Übrigens: Vor einer Arztpraxis an der Peckhauser Straße hatte die Stadt wegen der Baustelle mal eben mehrere Parkplätze gesperrt. Erst nach dem Protest der Ärzte wurde die Sperrung wieder aufgehoben.

Ein generelles Problem: Obwohl alle Straßen in Metzkausen bis auf ganz wenige Ausnahmen Tempo-30-Zone sind, ignorieren laut Anwohner viele Autofahrer dieses Tempolimit. Wolfgang Berg, der seit 47 Jahren an der Gottfried-Keller-Straße wohnt, fordert, dass die alten Piktogramme auf der Straßenoberfläche erneuert und ergänzt werden. Und das bereits am Kreisverkehr an der Kantstraße ein großes Schild auf die Anliegerzone und das Einfahrverbot hinweist.

(RP)
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