Mettmann Arbeiten für Seibelquerspange beginnen

Mettmann · Gestern erfolgte der erste Spatenstich. Die ersten Autos sollen Ende 2015 über die Entlastungsstraße fahren.

 Beim 1. Spatenstich für die Seibelquerspange im Einsatz (v.l.): Planungsausschuss-Vorsitzender Joachim Sander, Bürgermeister Bernd Günther, Landrat Thomas Hendele und Bau-Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec.

Beim 1. Spatenstich für die Seibelquerspange im Einsatz (v.l.): Planungsausschuss-Vorsitzender Joachim Sander, Bürgermeister Bernd Günther, Landrat Thomas Hendele und Bau-Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec.

Foto: Dietrich Janicki

Zwölf Jahre hat es von den ersten Planungen der Seibelquerspange bis zum Baubeginn gedauert. Gestern trafen sich Vertreter von Politik, Verwaltung und Baufirma sowie Anwohner zum symbolischen Spatenstich. Spätestens Ende 2015 sollen die ersten Autos über die innerstädtische Entlastungsstraße fahren. Sie dient als Umgehungsstraße, um den Verkehr aus Breite, Flintrop- und Schwarzbachstraße aufzunehmen. Bauleiter Rolf Dreke von der Firma Eurovia ist zuversichtlich, drei Monate früher als geplant, die Straße fertigzustellen. Das Bottroper Unternehmen baut gleichzeitig die Osttangente. "Nur beide Straßen gemeinsam machen Sinn", sagten gestern Bürgermeister Bernd Günther und Landrat Thomas Hendele.

Über die Osttangente soll vor allem der Schwerlastverkehr fahren, der heute für unzumutbare Verkehrsbelastungen in der Innenstadt sorgt. Auch Pkw-Fahrer, die in Richtung Rheinschiene fahren, sollen die Osttangente nutzen. Anwohner der Nordstraße und der Berliner Straße sehen den Bau der Seibelspange mit gemischten Gefühlen: Sie befürchten mehr Verkehr in ihrem Wohngebiet durch die Spange. Die Verwaltung hat dies stets verneint, da die Verkehrsexperten von einer Entzerrung des Verkehrsaufkommens sprechen. Die Grünen protestierte gestern gegen den Bau der Straße. Die Baukosten sollten besser in Bildung investiert werden, sagte Ratsmitglied Horst Diekkämper. Außerdem werde der Verkehr lediglich verlagert.

"Für die Innenstadt sind Seibelspange und Osttangente ganz wichtig, da so der Verkehr am Jubi deutlich reduziert und damit die Aufenthaltsqualität in der City steigen wird", sagte Bürgermeister Bernd Günther.

Eurovia muss zwei Brückenbauwerke erstellen. Die eine Brücke überspannt den Hammerbach und die andere führt am städtischen Baubetriebshof vorbei hoch zum Seibelparkplatz. "Die Straße wird ein Gefälle von zehn Prozent haben", sagt Dreke. Das Bauwerk wird über die ehemalige Altlastenhalde der Firma Seibel geführt. "Überraschungen können wir nicht ausschließen, doch der Boden ist für die Pfeiler der Brücke bereits ausgetauscht worden", sagt Norbert Klipsch, Geotechniker aus Wuppertal.

Die Querspange führt dann über den heutigen Seibelparkplatz, mündet in die Seibelstraße und wird mit einem Kreisverkehr an die Flintrop-Straße angebunden. Um den Kreisel zu bauen, hat die Stadt eine Doppelhaushälfte gekauft. Das Haus wird abgerissen. "Wir haben in den Baukosten auch 500 000 Euro für Grunderwerb eingerechnet", sagt Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. Offizieller Baubeginn ist am 12. August. Dann werden Leitungen neben Carpe diem verlegt.

(RP)
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