Mettmann Auf Migranten offen zugehen

Mettmann · Die Neander-Diakonie lud zu einem Erfahrungsaustausch mit Migranten ein.

 Am "Abend der Religionen" der Diakonie diskutierten Moderatorin Cornelia Benninghoven (l.) mit den Gästen.

Am "Abend der Religionen" der Diakonie diskutierten Moderatorin Cornelia Benninghoven (l.) mit den Gästen.

Foto: DJ

Wie kommt man mit Unterschieden zwischen Alteingesessenen und zugewanderten Menschen zu recht? Wie viele Gemeinsamkeiten gibt es? Existieren gemeinsame Werte? Nur einige der Fragen, die am Freitagabend auf einer Veranstaltung der Neander-Diakonie bei einer Diskussion mit Bürgern thematisiert wurden.

"Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit dem Thema Integration. Durch die vielen Menschen, die in den letzten Monaten zu uns gekommen sind, ist das Thema aber wieder ganz stark in den Fokus gerückt", sagt Christiane Müschenich, die in der Flüchtlingsarbeit bei der Neander-Diakonie tätig ist.

Die Veranstaltung in der Kulturvilla sollte dazu beitragen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Kulturen herauszustellen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein gutes Zusammenleben gelingen kann. Im Fokus standen dabei die alltäglichen Erfahrungen der Bürger, die in einer Art Podiumsdiskussion davon berichten und diskutieren konnten.

Den Beginn markierte ein etwa haltstündiger Impulsvortrag. Er diente als fachlich-theoretischer und durchaus anspruchsvoller Einstieg und näherte sich der Thematik eher aus nüchtern akademischer Sicht.

So wurden verschiedene soziologische und psychologische Modelle vorgestellt und Erkenntnisse der Kulturforschung vorgestellt, die eine Erklärung für das gesellschaftliche Zusammenleben gaben. Praktischer ging es im Anschluss zu, als die rund zwei Dutzend Anwesenden zu Wort kamen und ihre Erfahrungen und Sorgen schilderten. Dabei wurde deutlich, dass viele im Freundes- und Bekanntenkreis bereits Erfahrungen mit Vorurteilen, beispielsweise gegen Flüchtlinge gemacht haben.

Ein Teilnehmer stellte auf dem Podium fest, dass ein individuelles Kennenlernen wichtig sei. Es mache keinen Sinn nur von "den Flüchtlingen" oder "den Ausländern" zu sprechen. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Vorurteile nach persönlichem Kontakt verschwunden sind", sagt er. Ein anderer berichtete von einer Begegnung mit einer jungen Muslima. "Ich habe ihr ein schönes Opferfest gewünscht und sie sagte ´Danke, gleichfalls´. Das war einfach super. Ich finde so sollte es sein."

Aber auch Verunsicherung war im Publikum zu spüren. Eine Rentnerin stellte sich beispielsweise die Frage, wie sie auf eine Gruppe junger Männer reagieren solle, die ihr entgegenkommen würde. Der Rat der meisten Beteiligten lautete in diesem, wie auch in anderen Fällen das Gespräch zu suchen und Probleme und Sorgen direkt anzusprechen.

(maxk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Marathon-Mann
Marcel Neubauer leitet das Ordnungsamt in Mettmann Der Marathon-Mann
Zum Thema
Aus dem Ressort