Mettmann Baubeginn Frühjahr 2011

Düsseldorf · Bürgermeister Bernd Günther geht davon aus, dass die Mietverträge mit den Firmen in der Kö-Galerie bald abgeschlossen werden. Der Vertrag mit dem Bauverein ist noch nicht unterzeichnet.

Umfrage: Das sagen Bürger zum Kö-Karree
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Umfrage: Das sagen Bürger zum Kö-Karree

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Der Zeitplan für den Bau des Kö-Karrees und der Kö-Galerie ist ins Rutschen gekommen. Eigentlich sollten bereits im Sommer 2010 die ersten Bauarbeiten beginnen. Doch die Verhandlungen mit Firmen, die sich im Kö-Karree (Bauherr Phoenix development) ansiedeln wollen, verzögerten sich. Auch die Grundstücksgespräche zwischen Mettmanner Bauverein und der Stadt sind noch nicht in trockenen Tüchern.

RP: Sie haben in der letzten Ratssitzung gesagt, dass die Vorbereitungen für den Rückbau des Hertiegebäudes begonnen haben. Was heißt das konkret?

Bernd Günther Phoenix hat der Stadtverwaltung schriftlich angezeigt, am 13.12.2010 mit dem Rückbau zu beginnen. Zwischenzeitlich wurden alle Anschlüsse abgeklemmt, und die Versorgungsleitungen werden im Dezember stillgelegt. Die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke mussten aufgrund der Wünsche zukünftiger Mietern angepasst werden. Diese Ausschreibungen sind noch nicht abgeschlossen.

Welche Ankerbetriebe haben einen Vertrag mit Phoenix unterschrieben, oder anders herum, wo klemmt es noch?

Bernd Günther Wie bereits mehrfach berichtet, wurden u.a. Mietverträge mit Rewe, dm, Depot und C&A abgeschlossen. Im Bereich Textil und Unterhaltungselektronik verhandelt Phoenix noch. In Zeitabständen von mindestens zwei Wochen werden wir von Phoenix über den Fortgang der Mietvertragsverhandlungen informiert. Gern hätte ich hier und heute weitere Namen genannt, doch die Tinte unter den Mietverträgen ist noch nicht trocken.

Ist Phoenix im Zeitplan oder konkret, wann beginnen die Arbeiten?

Bernd Günther Die Baugenehmigung ist erst seit rund zwei Wochen rechtskräftig. Wir haben mit Phoenix erreicht, dass die Rampe während des Weihnachtsgeschäftes noch zur Verfügung steht. Ich gehe davon aus, dass Anfang des Jahres 2011 Arbeiten durchgeführt werden, die auch für die Bürgerinnen und Bürger erkennbar sind. Das Wetter der vergangenen Wochen hat uns auch einen gehörigen Strich durch die Zeitplanung gemacht.

Mit dem Bauverein sollen die letzten Hürden in Sachen Kö-Karree genommen sein. Bedeutet das, dass das Gelände an den MBV verkauft ist?

Bernd Günther Die Verhandlungen mit dem MBV sind so weit fortgeschritten, dass von einer Vertragsunterzeichnung Anfang 2011 auszugehen ist.

Kommunalpolitiker fordern ein Stadtmarketing. Sehen Sie auch die Notwendigkeit eines Stadtmarketingkonzeptes? Wenn ja, wer finanziert es und braucht Mettmann einen Stadtmarketing-Manager?

Bernd Günther Ein Konzept für die Stadtentwicklung in Mettmann ist notwendig und ist eine wesentliche Aufgabe der Wirtschaftsförderung. Die Tendenz von isolierten Stadtmarketinggesellschaften ist nicht nur aufgrund der hohen Kosten rückläufig. Aufgrund der Bedeutung des Themas haben die Städte Mettmann, Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath im Dezember an einem interkommunalen Arbeitskreis für Wirtschaftsförderung teilgenommen, in dem bereits vorhandene Erfahrungen ausgetauscht wurden bzw. eine konstruktive Zusammenarbeit erarbeitet wird.

Der Mettmanner Einzelhandel beklagt eine Abwanderung der Kunden in die Großstädte. Ist dieser Trend durch die Eröffnung von Kö-Galerie und Kö-Karree zu stoppen oder muss noch mehr verändert werden?

Bernd Günther Bereits seit vielen Jahren warten die Mettmanner Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger auf eine Verbesserung der Einzelhandelssituation. Die vermeintlich fehlende Angebotsvielfalt führt dazu, dass viele Kunden in die umliegenden Großstädte abwandern. Durch die Eröffnung der "KÖ-Galerie" und in anstehende Bebauung an der Königshofstraße haben wir die Chance einen Teil der vorhandenen Kaufkraft wieder in Mettmann zu bündeln. Dies wird auch positive Auswirkungen auf den bereits vorhandenen Einzelhandelsbesatz haben.

Wie könnte die Einzelhandelssituation in der Mettmanner Oberstadt verbessert werden?

Bernd Günther Wir müssen uns davon verabschieden, die Oberstadt als reine Einkaufszone zu sehen. Im Hinblick auf die Entwicklung an der Königshofstraße müssen wir hier neue Wege suchen. Unser "Kleinod Oberstadt" mit dem historischen Marktplatz, auch von auswärtigen Besuchern hoch gelobt, wäre eine passende Kulisse für eine Kunst- und Antiquitätenmeile mit einer ansprechenden Kneipenszene. Die vorhandenen Einzelhändler bereichern dieses Angebot und würden davon profitieren. Die Oberstadtentwicklung wird u.a. ein Thema in den Gesprächen mit den Bürgervereinen Anfang 2011 sein.

Mettmann-Impulse versucht Mettmann mit Veranstaltungen (Weinsommer, Blotschenmarkt) bekannter und attraktiver zu machen. Was halten sie von einem runden Tisch, in dem auch Kreativköpfe aus der Mettmanner Bevölkerung sitzen?

Bernd Günther Wie ich schon mehrfach zum Ausdruck gebracht habe freue ich mich, dass Vereinigungen wie Mettmann-Impulse, Tourist-Info, die Bürgervereine und viele Bürgerinnen und Bürger sich verstärkt mit dem Thema befassen, wie Mettmann noch attraktiver gestaltet werden kann. Arbeitskreise können sehr hilfreich sein, aber die Anzahl ist nicht entscheidend. Wichtiger ist es, einen konstruktiv tätigen Arbeitskreis zu schaffen, der sich mit den gebündelten Anregungen intensiv beschäftigt und Ergebnisse vorstellt. Hier haben wir bereits einen ersten Schritt getan.

Christoph Zacharias stellte die Fragen

(RP)
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