Mettmann Baustelle ärgert die Geschäftsleute

Mettmann · Die Gräben für die neuen Leitungen existieren seit Wochen. Die Wasser- und Gasrohre werden immer noch nicht verlegt. Einige Geschäfte verbuchen geringeren Umsatz.

 Die neuen Versorgungsleitungen werden am Lavalplatz verlegt. Gräben gibt es auch in der Mühlenstraße und in der Freiheitstraße.

Die neuen Versorgungsleitungen werden am Lavalplatz verlegt. Gräben gibt es auch in der Mühlenstraße und in der Freiheitstraße.

Foto: Achim Blazy

Wer derzeit im Bereich der Umbauarbeiten in der Freiheitstraße/Mühlenstraße und unterer Lavalplatz die Geschäfte aufsuchen will, muss sich dort fast wie ein Slalomfahrer bewegen. Durch die vielen Absperrgitter und die verschiedenen Baufahrzeuge ist es nicht einfach, sein angesteuertes Ziel zu erreichen. Bei den Bauarbeiten, die Mitte April begonnen haben, werden abschnittsweise die Versorgungsleitungen für Trinkwasser und für Gas erneuert. "Wir haben in der Mühlenstraße angefangen und werden nach und nach auch in den anderen Bereichen die Gasleitungen verlegen. Bisher ist alles störungsfrei verlaufen", sagt Detlev Albert, Leiter der Abteilung Kommunikation der Rhenag. Das sehen viele Mettmanner ganz anders. Seit Wochen existieren die Gräben. Nur neue Leitungen sind in der Mühlenstraße noch nicht verlegt worden. "Offenbar gibt es Lieferschwierigkeiten bei den Rohren", sagte ME-Impulse-Chef Axel Ellsiepen.

Betroffen von den umfangreichen Baumaßnahmen sind auch die Einzelhändler und Gastronomen. "Wir wurden schon durch die Bebauung Königshofstraße arg gebeutelt. Jetzt haben es die Kunden recht schwer, unser Ladenlokal zu erreichen", betont Annegret Jacobs, Inhaberin des Schuhgeschäftes Schmidt auf dem unteren Lavalplatz. Besonders geärgert hat sie sich, dass ausgerechnet zum "Verkaufsoffenen Sonntag" der Lavalplatz mit Baufahrzeugen zugestellt war und so viele Kunden wegblieben. "Ich habe die Befürchtung, dass durch die Umgestaltung der Innenstadt deutliche Umsatzeinbußen nicht zu verhindern sein werden."

Dabei verweist sie darauf, dass es ja nicht mit der Verlegung und Erneuerung der Versorgungsleitungen getan sei. "Es kommen zu einem späteren Zeitpunkt noch die umfangreichen Pflasterarbeiten hinzu." Von bis zu 40 Prozent Umsatzeinbußen spricht Giuseppe Di Martino, Inhaber des Café/Bistro Beccofino in der Mühlenstraße. "Die Leute sind einfach nicht bereit, sich durch die Baufahrzeuge und Absperrungen zu schlängeln. Außerdem kann ich nur einen kleinen Teil der Außengastronomie nutzen." Er begrüßt grundsätzlich die Baumaßnahme Innenstadt, die vor allem nach der Neubepflasterung eine Verbesserung des derzeitigen Zustandes bringen werde. "Ich habe aber die Befürchtung, dass es nach der Fertigstellung in der Innenstadt zwar schön aussieht, viele Geschäfte aber nicht mehr vorhanden sind, weil sie die lange Bauzeit und die damit verbundenen Umsatzeinbrüche wirtschaftlich nicht überleben." Nicht so pessimistisch sieht Axel Ellsiepen, Inhaber des Geschäftes Bovensiepen und Vorsitzender von Mettmann Impulse, die Situation. "Bisher haben wir in unserem Geschäft keine nennenswerten Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Die Kunden zeigen Verständnis für die Bauarbeiten. Auch von dem überwiegenden Teil der Mitglieder von Mettmann Impulse habe ich diesbezüglich keine negativen Rückmeldungen erhalten." Positiv sei, dass die Stadt Mettmann über den Stand der Bauarbeiten rechtzeitig informiere. Und auch das sehen einige Mettmanner ganz anders: Nach der gelungenen Auftakt-Veranstaltung (Treff mit den Bauarbeitern) hat man zum Baufortschritt noch keine neuen Infos der Stadtverwaltung erhalten.

(klm)
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