Kreis Mettmann Begeisterung über große und kleine Vierbeiner

Kreis Mettmann · Bei der Kreistierschau präsentierten sieben Züchtervereine die Artenvielfalt von Nutztieren.

Die Kreistierschau in Aufderhöhe hatte Festival-Charakter: Auf der Weide der Familie Dickhoven parkten hunderte Autos. Auf dem Gelände präsentierten sich unter freiem Himmel über 50 Aussteller aus Tierzucht und Landwirtschaft. Die Veranstalter der Kreiszüchterzentrale Mettmann erwarteten 3.000 Besucher. Die durften sich über ein vierstündiges Programm freuen.

Bei der Kreistierschau geht es um Aufklärung der städtischen Bevölkerung, wie der Vorsitzende der Kreiszüchterzentrale Karl Bröcker erklärte. "Von der Biene bis zum Kaltblüter bilden wir eine große Artenvielfalt ab." Während früher oft Pferde und Rinder ausgezeichnet und verkauft wurden, steht heute der Infocharakter im Vordergrund. Bis auf die Rinderzüchter betreiben die übrigen Aussteller die Zucht als Nebenerwerb oder Hobby. Sie tragen dazu bei, die Tierarten zu erhalten. Falkner, Jäger und mehrere landwirtschaftliche Erzeuger komplettierten das Feld der Aussteller.

Viele Familien mit Kindern kamen zur Kreistierschau - und vor allem die Kleinen waren von edlen Rössern, seltenen Rindern und Kaninchen begeistert. Beim Kreisverband der Rassekaninchenzüchter hoppelten vier junge Kaninchen auf der Wiese, klein, grau und schlappohrig. "Zwergwidder schwarzgrannenfarbig", sagte Werner Karth stolz, schließlich hat er seit 1996 an dieser Züchtung gearbeitet. Ein paar Schritte weiter standen die Profis. Die Landwirte Ernst-Wilhelm Frickenhaus und Carsten Berg gehörten zu den wenigen hauptberuflichen Ausstellern. Sie zeigen zwei Tiere der Rassen Holsteiner Schwarzbunte und Rotbunte, den gängigen Milchkuharten in diesen Regionen. Für die Landwirte ist der Sinn der Zucht nicht die Liebhaberei, sondern "gute Produktionskühe zu haben, die möglichst lange im Betrieb bleiben", sagte Ernst-Wilhelm Frickenhaus.

Die wohl größte Fraktion machten die Schaf- und Ziegenzüchter aus. Hier standen "Kerry-Hill-Schafe" neben "Gescheckten Bergschafen" und "Rauwolligen Pommerschen Landschafen". Letztere gehören Johannes von Lange aus Solingen, der Schafbock und vier Muttertiere als Hobby hält. "Eine alte Rasse, die besonders widerstandsfähig ist und deren Wolle sich gut filzen lässt", sagte der junge Mann. Die seltene Rasse war in den 1980er Jahren fast ausgestorben.

Kaum kleiner als die Fläche der Züchter war die Ausstellung der Landmaschinen. Die Treckerfreunde Solingen und Langenfeld hatten 20 Traktoren aus den 1950er und 1960er Jahren versammelt. Sie wirkten beinahe winzig neben den modernen Schleppern, die vier Landmaschinenhändler ausstellten. "3,60 Meter hoch, 11 Tonnen, 250 PS, 125.000 Euro", sagte Sebastian Gerstenkorn von Landtechnik Printz in Velbert.

(RP)
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