Mettmann Bei der Awo können Radler ab sofort Rückenwind nachtanken

Mettmann · Am Seniorentreff der Arbeiterwohlfahrt, Awo, können Radler seit gestern Rückenwind nachtanken. Vor der Tür der Gottfried-Wetzel-Straße 8 ging eine Ladestation für Fahrräder mit Elektromotor in Betrieb. Bis zu drei Besitzer von "E-Bikes" dürfen dort ab sofort gleichzeitig ihre Akkus auffüllen. Kostenfrei. Die Ladegeräte müssen Elektro-Pedalisten allerdings selbst mitbringen. Und sobald es ein paar Tröpfchen regnet, besteht Kurzschluss-Gefahr, wie ein großer gelber Warnaufkleber unmissverständlich deutlich macht. In den Nachtstunden wird die Ladesäule abgeschaltet, damit kein Strom illegal abgezwackt werden kann. Nur wenn das zugehörige Licht leuchtet, steht die Säule unter Strom.

 Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Awo-Projektleiter Hans Dunker, Frithjof Gerster von Innogy und Wolfgang Robrahn, Organisator des Aktionstags der Wirtschaft, eröffneten die neue Ladestation.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Awo-Projektleiter Hans Dunker, Frithjof Gerster von Innogy und Wolfgang Robrahn, Organisator des Aktionstags der Wirtschaft, eröffneten die neue Ladestation.

Foto: Dietrich Janicki

Für Hans Duncker, den Projektleiter der Awo, ist damit ein Zukunftsprojekt realisiert: "Noch kommen nur wenige unserer Besucher mit einem Elektrofahrrad. Dennoch halten wir dieses Angebot für wichtig." Vor allem für Senioren gilt Mettmann nicht als ideales Fahrradrevier. Zwischen dem niedrigsten Punkt am Neanderthal Museum (75 Meter über Normalnull) und der höchsten Erhebung an der Kreuzung Meiersberger Straße/Mettmanner Straße (203 m üNN) liegen immerhin 130 Meter Höhenunterschied. Per Standardkurbel gerät das zur sportlichen Herausforderung. Sobald man aber ein E-Bike mit zuschaltbarem Elektromotor fährt, sind selbst brachiale Anstiege mühelos zu überwinden.

"50 Kilometer Reichweite sind mit einer Akkufüllung allemal drin", sagte Frithjof Gerstner, Manager von der RWE-Tochter Innogy. Moderne Akkus und Räder bringen es demnach auf bis zu 150 Kilometer, bevor sie wieder ans Netz müssen. Innogy stiftete die quietschblaue Ladesäule. Mettmanner Handwerker verkabelten die Ladestation mit dem Haus und legten das Pflaster - ehrenamtlich. Zusammengefunden haben alle Partner beim "Tag der Wirtschaft".

Bürgermeister Thomas Dinkelmann gestand der Awo zu, schneller zu sein als die Stadt selbst. Die zählt zwar seit September zwei Elektrofahrräder zu ihrem Fuhrpark. Doch die Ladesäule vor dem Bürgerbüro des Rathauses werde erst in einigen Wochen errichtet. "Immerhin liegen die Kabel schon", sagte Dinkelmann. Und nahm routiniert den Hinweis von Hans Duncker zur Kenntnis, dass im Nachbarland Frankreich bereits zahlreiche Parkplätze mit Stromsäulen ausgerüstet seien - sowohl für Elektroautos als auch für entsprechend angetriebene Fahrräder. "Wir in Mettmann planen fünf Ladesäulen für E-Autos aufzustellen", sagte Dinkelmann tapfer; wohl wissend, dass der Bauausschuss den entsprechenden Beschluss im Februar erst einmal vertagt hat.

(dne)
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