Mettmann Bernd Günther sagt dem Rat Tschüss

Mettmann · Der Bürgermeister leitete seine letzte Ratssitzung. Mettmann habe sich in seiner Amtsperiode positiv entwickelt.

 Will sich demnächst mehr um die Städtepartnerschaften kümmern: Bürgermeister Bernd Günther räumt am 20. Oktober sein Amtszimmer für seinen Nachfolger Thomas Dinkelmann.

Will sich demnächst mehr um die Städtepartnerschaften kümmern: Bürgermeister Bernd Günther räumt am 20. Oktober sein Amtszimmer für seinen Nachfolger Thomas Dinkelmann.

Foto: Dietrich Janicki

Leicht falle ihm der Abschied aus dem Rathaus nicht, sagte Bernd Günther, der am Dienstagabend seine letzte Ratssitzung als Stadtoberhaupt leitete. Er macht Platz für Thomas Dinkelmann, der von der Bürgerschaft zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Am 20. Oktober ist definitiv Schluss, am 21. Oktober nimmt Dinkelmann seine Arbeit auf. "Ich bin traurig, doch es kommt etwas danach", sagte Günther zu Beginn der Sitzung. Er habe aus freien Stücken auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Seine Stimme brach fast, als er betonte, dass er sich künftig mehr um seine Familie kümmern werde, der er viel zu verdanken habe. Gerade in schwierigen Zeiten habe er viel Unterstützung, besonders von seiner Frau, erfahren, sagte er sichtlich gerührt.

An den Rat gewandt sagte Günther, bis auf wenige Ausnahmen sei man respektvoll miteinander umgegangen. "Im Großen und Ganzen hat mir die Arbeit viel Spaß gemacht."

In den sechs Jahren seiner Amtsperiode habe es signifikante Veränderungen in Mettmann gegeben, so Günther. Die Sportanlage Auf dem Pfennig sei gebaut und in Betrieb genommen worden. Dass der THC Mettmann den Weg vom Stadtwald nach Metzkausen gefolgt ist, kann sich Günther mit Recht auf seine Fahnen schreiben lassen. Der Kindergarten Kirchendelle wurde eröffnet. "Er ist eine Kita, die weit über die Grenzen von Mettmann Beachtung findet", so Günther, nicht zuletzt wegen der gelungenen Integration der Kinder mit Handicap. Stolz ist Bernd Günther darauf, dass der Bedarf an U-3-Plätzen (Kleinkinder unter drei Jahren) in Mettmann zu 46,6 Prozent erfüllt ist, bei den Ü3-Plätzen siehe es noch besser aus: Hier sind es 92 Prozent. Positiv: Fast 90 Prozent der Gewerbeflächen am Südring sind veräußert. "Wir haben es in zähen Verhandlungen geschafft, dass die Eigentümer die Flächen an uns verkauft haben und nicht an andere." Auf der Habenseite stehen für Günther die Erweiterung und Modernisierung des Evangelischen Krankenhauses Mettmann. Gelungen sei ferner die Gründung des Jugendrates. Und: "Das Innenstadtkonzept haben wir beschlossen und auf den Weg gebracht". Günther ist fest davon überzeugt, dass die Innenstadt schöner werde. Schon heute würden ihm viele Menschen sagen, dass die Innenstadt durch die Königshof-Galerie und die Straße Am Königshof sichtlich an Attraktivität gewonnen habe. Schließlich sei in seiner Amtszeit die Seibelquerspange gebaut worden. Sie wird am Freitag offiziell eröffnet. "Eine B7n wäre mir zwar lieber gewesen", so Günther, doch er erhoffe sich von Seibelspange und Osttangente eine deutliche Verkehrs-Entlastung der Innenstadt. "Wir haben alles gemeinsam geschafft, und Mettmann ein neues Gesicht verschafft", sagte Günther in Richtung Rat. "Ich werde sie vermissen, auch die Auseinandersetzungen." Sein Dank gelte seinen Mitarbeitern. Allen Unkenrufen zum trotz habe im Rathaus ein gutes Klima geherrscht.

Ute Stöcker, CDU-Fraktionsvorsitzende, dankte Günther für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es habe Höhen und Tiefen gegeben, aber nie persönliche Streitigkeiten. Man habe mache kontroverse Diskussionen geführt, sei aber immer respektvoll miteinander umgegangen. Von allen Fraktionen gab es Geschenke und Blumen für den künftigen Bürgermeister a.D..

(RP)
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