Kreis Mettmann Bildungsakademie ist jetzt eine Rettungsdienstschule

Kreis Mettmann · In Deutschland arbeiten rund 40 000 Rettungsassistenten. An einem durchschnittlichen Werktag gehen bundesweit rund 35 000 Rettungsrufe in den Leitstellen ein. Das führt jährlich zu 11,4 Millionen Einsätzen im Rettungsdienst. Diese Zahlen werden ansteigen, die Einsätze werden komplexer: Das liegt unter anderem an der wachsenden Anzahl älterer Menschen, an strukturellen Veränderungen in der ambulanten und stationären Versorgung, am Abbau von Einrichtungen für die hausärztliche Notfallversorgung und an der Zusammenfassung von Klinikstandorten. Diese immer komplexer werdenden Notfalleinsätze sind für Rettungsdienstmitarbeiter eine verantwortungsvolle Aufgabe: Wenn sie ausrücken, geht es um Leben. Nur gut qualifiziertes Rettungsdienstpersonal kann die hohen Anforderungen erfüllen.

 John Bastian Etti, Bodo Keissner-Hesse, Arne Köster und Patrick Watzke (v.l.) präsentieren die jetzt staatlich anerkannte Bildungseinrichtung.

John Bastian Etti, Bodo Keissner-Hesse, Arne Köster und Patrick Watzke (v.l.) präsentieren die jetzt staatlich anerkannte Bildungseinrichtung.

Foto: kreis

Um diesen Herausforderungen vor Ort noch besser gerecht werden zu können, gründete der Kreis Mettmann eine Rettungsdienstschule unter dem Dach der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe. Jetzt überreichte Patrick Watzke von der Bezirksregierung Düsseldorf dem Akademieleiter Bodo Keissner-Hesse die staatliche Anerkennungsurkunde zur Rettungsdienstschule. Die Bildungsakademie ist somit die erste neugegründete Rettungsdienstschule im Regierungsbezirk Düsseldorf mit staatlicher Anerkennung.

Dr. Arne Köster, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Mettmann, sieht darin viele Vorteile: "Lehrinhalte und Standards im Rettungsdienst im Kreisgebiet lassen sich so aufeinander abstimmen und tragen zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung von Notfallpatienten bei." Keissner-Hesse und Watzke finden es besonders wichtig, dass "alle Bildungsangebote eine konsequente, handlungsorientierte Ausrichtung erhalten und den gestiegenen Anforderungen gerecht werden". An den seit Januar organisierten so genannten Pflichtfortbildungen, die Qualifikation und Handlungskompetenzen vertiefen und festigen sollen, haben bereits 240 Rettungsdienstmitarbeiter aus dem Kreisgebiet und 80 Mitarbeiter aus der Landeshauptstadt teilgenommen. Dort werden aktuelle Erkenntnisse aus der notfallmedizinischen Behandlung und Forschung erörtert und intensiv trainiert. Das Fortbildungsangebot steht auch Rettungsdienstmitarbeitern offen, die bei anderen Trägern und in den umliegenden Großstädten beschäftigt sind.

Mit der staatlichen Anerkennung werden zusätzliche Fort- und Weiterbildungen, Ausbildungsgänge für Rettungsdiensthelfer, berufspraktische Ausbilderqualifikationen und die Nachqualifizierung von Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern angeboten. Ab 2017 wird an der Bildungsakademie auch die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter möglich sein. Die Bildungsakademie ist eine hundertprozentige Tochter des Kreises Mettmann.

Weitere Infos auf der Homepage der Bildungsakademie unter www.bildungsakademie-mettmann.de oder bei Akademieleiter Bodo Keißner-Hesse, Telefon 02104 14180.

(og)
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