Mettmann Bürger fühlen sich schlecht informiert

Mettmann · Das Ökumenische Zentrum soll in der Kirche Heilige Familie entstehen. Diskussion beim Bürgerverein Metzkausen.

 In der Kirche Heilige Familie ist das neue Ökumenische Zentrum in Metzkausen geplant. Im Herbst sollen rechtliche Hürden überwunden sein.

In der Kirche Heilige Familie ist das neue Ökumenische Zentrum in Metzkausen geplant. Im Herbst sollen rechtliche Hürden überwunden sein.

Foto: abz

Bei der gut besuchten Veranstaltung des Bürgervereins Metzkausen wurde dass geplante Ökumenische Zentrum fast einhellig begrüßt. Aber die Kommunikation seitens der Verantwortlichen auf dem Weg dorthin wurde von einigen Gästen in Frage gestellt.

"Mir fehlt es da als Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde einfach an Transparenz. Die Gemeinde muss da viel besser mitgenommen werden", so ein Teilnehmer. Pfarrer Klaus Schilling von der Evangelischen Kirchengemeinde zeigte Verständnis und erklärte, "dass die weiteren Prozesse transparenter gestaltet und die Gemeindemitglieder zeitnah informiert werden sollen." Zuvor gingen Pfarrer Schilling und Monsignore Herbert Ullmann näher auf die Gründe ein, die dazu führten, das Projekt Ökumenisches Zentrum in Angriff zu nehmen.

Beide wiesen darauf hin, dass in Zukunft die kirchliche Situation insbesondere hinsichtlich des seelsorgerischen Personals immer schwieriger werde. Rechtzeitig müsse man sich dieser Entwicklung anpassen. Dies geschehe am besten durch die gemeinsame Sicherung der kirchlichen Arbeit an einem Ort. Dabei betonte Pfarrer Schilling, dass es ein Ökumenisches Zentrum für ganz Mettmann werden soll. Auf die Frage, warum es gerade am Standort Heilige Familie und nicht an der Evangelischen Kirche Am Hügel zum Ökumenischen Zentrum kommen soll, machte Klaus Schilling deutlich, dass für katholische Christen die Feier der heiligen Messe und der Eucharistie in einem geweihten Raum unabdingbar sei. Für die evangelischen Christen bestehe diese Voraussetzung nicht, da für die Feier des evangelischen Gottesdienstes ein katholisch geweihter Raum kein Hindernis darstelle. Pfarrer Ullmann sagte, dass seitens des Erzbistums Köln das Projekt Ökumenisches Zentrum wohlwollend begleitet werde. Dies habe ihm sein Vorgänger im Amt als Leitender Pfarrer von St. Lambertus, Monsignore Markus Bosbach, der heutige Hauptabteilungsleiter Seelsorge und stellvertretende Generalvikar des Erzbistums versichert.

Hinsichtlich der Gottesdienstgestaltung am geplanten gemeinsamen Standwort erklärten beide Pfarrer, dass regelmäßig evangelische Gottesdienste, die katholische heilige Messe als auch gemeinsame ökumenische Gottesdienste für die Gemeindemitglieder beider Konfessionen angeboten werden sollen. Pfarrer Ullmann wünscht sich, dass zum 31. Oktober dieses Jahres, dem Tag des Reformationsjubiläums, die notwendigen rechtlichen Vereinbarungen abgeschlossen seien.

Er und Pfarrer Schilling betonten jedoch, dass man sich zeitlich nicht unter Druck lasse, um im Detail alle anstehenden Fragen im Zusammenhang mit dem Ökumenischen Zentrum zu klären. Pfarrer Klaus Schilling sagte, dass keine finanzielle oder wirtschaftliche Grunde dazu führen, den Weg in Richtung Ökumenisches Zentrum zu gehen. Er sagte, dass es eine Entscheidung des Presbyteriums gewesen sei, die Gottesdienststätte Am Hügel in Zukunft nicht mehr zu nutzen. Vereinbart sei zudem mit der Neanderdiakonie, dass ab Juli der Gemeindesaal Am Hügel für die Mettmanner Tafel zur Verfügung stehe. Da regelmäßig am Tag Busse nach Metzkausen fahren, sei sie gut erreichbar.

(RP)
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