Mettmann Bürger für Mettmann: Zwei gegen alle

Mettmann · Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke, die beide aus der SPD ausgetreten sind, haben nun ihre eigene Fraktion gegründet. Mit dem Sperren der Schwarzbachstraße für den Autoverkehr sind sie nicht einverstanden.

 Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke bilden die neue Fraktion "Bürger für Mettmann" im Rat. RP-F: D. Janicki

Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke bilden die neue Fraktion "Bürger für Mettmann" im Rat. RP-F: D. Janicki

Foto: Janicki Dietrich

Seit der Bürgermeisterwahl im September 2015 hat es bei Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke innerlich gebrodelt. Für die Kandidatin der SPD, Andrea Rottmann, stimmten damals genau 1599, das waren 11,8 Prozent der Stimmen. Selbst der seitdem nie mehr öffentlich in Erscheinung getretene Einzelbewerber Ziad Moughrabi konnte mit 17,9 Prozent ein besseres Ergebnis aufweisen.

"Da haben wir uns beide gefragt, was denn passiert jetzt in der SPD. Müssen wir uns nicht dringend personell und inhaltlich neu aufstellen", sagen Ina ten Brinke-Schubert und Daniel ten Brinke. Passiert ist in der SPD aber bis zum vergangenen Wochenende recht wenig. Weil innerhalb der Wahlperiode alle zwei Jahre turnusgemäß ein neuer Fraktionsvorsitzender gewählt wird, hat Florian Peters nun Andrea Rottmann abgelöst. "Das war einer von vielen Gründen für uns, aus der SPD auszutreten". Nun wollen die beiden aber nach vorne blicken. Ihre Ratsmandate haben sie behalten und in der Kreisstadt reichen zwei Mandate, um sich Fraktion nennen können. Einen neuen Namen haben die beiden auch schon: Bürger für Mettmann möchten sich die beiden nun nennen und die verbliebenen Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl nutzen, um weiteres Mitstreiter zu finden. "Es haben sich schon viele gemeldet, die bei uns mitmachen wollen", sagt Ina ten Brinke-Schubert. Viele Bürger finden es gut, dass man nicht in einer Partei eintreten muss, um mitmachen zu können. Zentraler Punkt der beiden ten-Brinkes ist das Thema Wohnen in der Kreisstadt. Statt sozialer Wohnungsbau - wie die SPD - wollen sich die beiden für eine neu zu gründende kommunale Wohnungsbaugesellschaft einsetzen, wie es sie etwa in Velbert gibt. So bräuchte man nicht auf günstige Wohnungen, die Investoren eh nicht bauen warten, sondern die Stadt könnte gleich selbst damit anfangen, preiswerten Wohnraum zu errichten.

In wenigen Monaten wird die Schwarzbachstraße in Mettmann für den Durchgangsverkehr gesperrt. Diesmal nicht zur Probe, sondern für immer. Es gibt einen Ratsbeschluss. Die Bürger für Mettmann sind dagegen, halten die so genannten "Netztrennung" für nicht machbar in einer Stadt wie Metmann. "Busse und Taxen müssen ja eh weiter durch die Schwarzbachstraße fahren", sagt Ina ten Brinke-Schubert. Sie sehe einfach nicht ein, was am Jubiläumsplatz und den umliegenden Geschäften derart attraktiv sein soll, dass man dort gerne bummeln und einkaufen gehe. Wenn man von Mettmann-Süd aus kommend über die Osttangente zum Bauhof fahren muss, werden die Mettmanner sehen, was für ein Unsinn das ist, so Daniel ten Brinke. Ganz zu schweigen von der Verkehrszunahme auf der Berliner- und der Nordstraße in Mettmann. Die beiden kündigen an, dagegen weiterhin zu protestieren.

In punkto Stadthalle sind sich die beiden einig: Es komme nur die Erhaltung und kein Abriss in Frage.

(RP)
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