Erkrath Bürger sind sauer über Kahlschlag an der L 404

Erkrath · Die Gehölzpflege von Straßen.NRW an der Rothenbergstraße bringt Anwohner auf die Barrikaden.

Der Erkrather Christian Korten ist entrüstet. "An der Rothenbergstraße wurden grundlos massenhaft Bäume gekillt", sagt er. "Ungefähr 100 große, schöne, gesunde Bäume sind in dieser Woche Opfer des Häckslers geworden." Von der Allee, über die er regelmäßig radelt, sei nichts mehr übrig. "Das hat nichts mit Gehölzpflege zu tun", sagt er, "Pflege heißt nicht, alles komplett zerstören." Gleicher Ansicht ist auch Ulla Grimm: "Was zurzeit an der L404 geschieht, ist Kahlschlag auf beiden Straßenseiten. Alle Bäume und Sträucher weg, Sichtschutz weg, Schallschutz weg. Die hoch liegende Rothenbergstraße kann jetzt ihren Schall in vollem Umfang auf den Südwesten von Unterfeldhaus entfalten", sagt sie.

Die Behörde Straßen.NRW, die für die Pflege des Gehölzes an Landstraßen zuständig ist, rechtfertigt den drastischen Eingriff: "Die zwingend erforderlichen Pflegemaßnahmen richten sich nach den Vorgaben des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege und werden zur Erhaltung der Verkehrssicherheit durchgeführt. Sie sind mit dem zuständigen Ministerium abgestimmt", sagt Christine Binz von Straßen.NRW. Ziel dieser Pflegemaßnahme sei es, die Stand- und Bruchsicherheit der Bäume und Sicherung der Böschung wieder herzustellen. Bei den gefällten Einzelbäumen sei diese Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr gegeben. Christian Korten kann da nur lachen: "Diese Bäume haben Kyrill überlebt. Da ist nicht einer umgefallen." Christine Binz widerspricht: "Immer wieder hat der Landesbetrieb dort Schwierigkeiten. Die Böschung musste mehrfach gesichert werden. Bäume sind mit den Wurzelballen umgestürzt und haben dadurch die Böschung beschädigt." Die Tatsache, dass genau in diesem Bereich am vergangenen Montag in Folge des heftigen Sturmes wieder ein Baum abgebrochen sei, zeige die Dringlichkeit der Maßnahme. "Die Gehölzarbeiten sind jetzt abgeschlossen", sagt Binz. Korten ist auch aus anderen Gründen nicht gut zu sprechen auf die Behörde. Er habe in dieser Woche immer wieder vor gesperrten Rad- und Fußwegen gestanden, ohne dass dort Arbeiten zu beobachten gewesen seien. "Wir mussten den Radweg sperren, um die Staubbelastung durch die Häcksler gering zu halten", erklärt Binz. Außerdem seien auf den Geh- und Radwegen Baumstämme zum Häckseln gelagert worden.

(RP)
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