Langenfeld Der Weg von S-Bahn zum Taxi ist zu weit

Langenfeld · Ein gehbehinderter Langenfelder wünscht sich kürzere Wege zum Taxi und eine bessere Beschilderung.

 Der 72-jährige Wilfried Rumpza ist schwerbehindert und schleppt schwer an seinen Koffern.

Der 72-jährige Wilfried Rumpza ist schwerbehindert und schleppt schwer an seinen Koffern.

Foto: RP-fotos (2) Czyperek

Wilfried Rumpza (72) ist schwerbehindert. Der Langenfelder kann schlecht laufen, hat Probleme mit der Wirbelsäule und Gleichgewichtsstörungen. Als er nach seinem letzten Türkei-Urlaub vom Flughafen mit der S 6 bis Langenfeld Hauptbahnhof fuhr und sich von dort mit dem Taxi nach Hause bringen lassen wollte, erlebte er eine böse Überraschung. Der Weg zum Taxistand sei nur unzureichend ausgeschildert und ungefähr 170 Meter weit. "Der Wandertag kann beginnen", kommentiert Rumpza. Als älterer, schwerbehinderter Mensch komme man mit einem 20 Kilogramm schweren Koffer plus Handgepäck noch guter Dinge in der Heimat an. "Sie freuen sich über den Aufzug - bis dorthin ist alles noch behindertengerecht." Unten angekommen, sehe man ein Hinweisschild "Taxi". Man müsse durch den Tunnel laufen und eine ansteigende Rampe nach oben gehen. "Die Treppe geht in meinem Fall nicht." Dann sehe man zwar Autobusse, aber keinen Taxistand. "Ich habe meinen Koffer noch einmal rund 100 Meter weiter geschleppt und schließlich versteckt hinter dem Kiosk den Haltepunkt für Taxen entdeckt, klagt Rumpza, der sich dort dringend Nachbesserungen wünscht: Notwendig wäre ein zweites Hinweisschild am oberen Ende der Rampe. Auch ein Klingelknopf direkt am Aufzug mit Verbindung zum Taxistand oder eine Telefonnummer direkt unter dem Hinweisschild für die Taxen wären seiner Meinung nach ebenfalls sehr hilfreich für Gehbehinderte. "Es ist eine Unverschämtheit, mit älteren, behinderten Menschen so umzugehen", findet der Senior.

Franz Frank, in der Stadtverwaltung zuständig für den Bereich Verkehr, kann den Ärger des 72-Jährigen nachvollziehen. Der Bahnhof sei 1990 mit Zuschüssen der Deutschen Bahn (DB) gebaut worden. "Die Bushaltestellen sind näher an den Gleisen, weil sie mehr Kundschaft haben", erklärt er die Priorität des öffentlichen Nahverkehrs. Er möchte im Gespräch mit den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) in Kürze aber prüfen lassen, ob zumindest die gelbe Infostele für Sehbehinderte im Tunnel unter den Gleisen, die auf Tastendruck per Bandansage Infos zu den Abfahrtszeiten der Busse und S-Bahnen gibt, auch einen Hinweis auf den Standort des Taxihaltepunktes geben kann. Das wäre ein erster Schritt, der eine bessere Orientierung bieten könne, hofft der Referatsleiter.

(RP)
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