Mettmann Bundeswehr zeigt musikalische Vielfalt

Mettmann · In der Neandertalhalle wurde für die Zuhörer ein bunter Mix aus Trommeln, Jazz- und Filmmusik geboten.

Marschmusik trifft japanische Trommelkunst trifft Jazz trifft Filmmusik. Ein solches Musik-Potpourri wird selten an einem Abend aufgeführt. Für das Publikum in der Neandertalhalle zeigte der Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr aber seine ganze musikalische Vielfalt. Am Freitagabend fand die 22. Ausgabe des Benefizkonzerts statt, das jedes Jahr vom Lions-Club organisiert wird. Die Hälfte der Erlöse geht an die Mettmanner Tafel, die dringend ein neues Kühlfahrzeug benötigt. Die andere Hälfte kommt dem Verein "Lachen helfen" zugute, der seit 20 Jahren Kinder und Familien in Krisengebieten unterstützt. "Im Moment konzentrieren wir uns besonders auf drei Projekte", erzählte der Vorsitzende Roderich Thien. "Wir unterstützen die Ausstattung einer Geburtshilfeklinik in Syrien, den Bau von Schulzelten in Mali und ein Kinderkrankenhaus im Irak."

Das Benefizkonzert der "Musikstudenten in Uniform" war wieder einmal sehr gut besucht. Hohe musikalische Qualität, Spielfreude und spannende Musikauswahl durfte das Publikum erfahrungsgemäß erwarten - und die 68 Musiker brachten den Saal zum Toben. Das erste Stück war der Kürassiermarsch "Großer Kurfürst" von Walter von Simon; ein schwungvoller Auftakt. Das Blasorchester ging danach zur "Akademischen Festouvertüre" von Johannes Brahms und dem recht kurzen "Marsch aus dem Haag" über, bevor mit Steven Verhelsts "Capriccio for Bass Trombone" der erste Höhepunkt des Abends erreicht war. Es gibt in der Musikliteratur nicht viele Stücke, die speziell für die Bass-Trompete geschrieben sind. "Es ist eben nicht das typische Soloinstrument", sagte Euler. Dabei war der tiefe, leicht knarzige Klang des Instruments sehr reizvoll - vor allem die schnellen Tonfolgen im "Capriccio" kamen herrlich unaufgeregt daher.

Als Solist trat Feldwebel Jan Kleffmann auf, der für seine Leistung an der großen Trompete viel Applaus bekam. Mit den "East Coast Pictures" von Nigel Hess verabschiedete sich das Orchester dann in die Pause. Die zweite Hälfte des Abends begann das Schlagzeugensemble mit seiner Choreografie "Taiko Spirit". Auf den riesigen japanischen Trommeln spielten die Musikerinnen und Musiker traditionelle Rhythmen. Danach war mit "Per Aspera ad Astra" wieder ein Marsch an der Reihe, bevor das Orchester einen kleinen Ausflug in die Jazzmusik unternahm. Bei Artie Shaws Klarinettenkonzert brillierte Oberstabsfeldwebel Michael Setzkorn, der zwei Monate vor seiner Pensionierung noch einmal sämtliche Facetten aus seiner Klarinette herausholte. Mit "Those Magnificant Airmen and Their Flying Machines" und einem Mary-Poppins-Medley rundete das Ausbildungskorps den Abend ab. Letzteres hatte Eulers Vorgänger, Oberstleutnant Robert Kuckerts, eigens für die jungen Musiker neu arrangiert.

Nach dem erfolgreichen Abend in der Neandertalhalle gehen die Musikstudenten jetzt auf Konzertreise durch Deutschland. Für den nächsten Auftritt am Mittwoch, 22. März in der Hildener Stadthalle gibt es noch Restkarten.

(rab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort