An(ge)dacht Danken macht reich

Mettmann · Ein Wort des Dankes ist manchmal mehr wert als eine ganze Kiste voller Gold", so lautet ein Sprichwort. Danken macht das Leben reich! Dieser Satz verwundert vielleicht. Doch das Entscheidende im Leben - Erfüllung, Freude und Zufriedenheit - können Geld und Besitz letztlich nicht geben. Das erreiche ich auf ganz anderem Weg. Das Sprichwort gibt den entscheidenden Hinweis, es geht um das Danken oder dankbar sein. Der Apostel Paulus drückt das in seinem Brief an die Gemeinde in Thessaloniki so aus: Seid dankbar in allen Dingen (1. Thessalonicher 5,18). Danken heißt sich erinnern. Wer dankbar ist, wer ganz bewusst "Danke" sagen kann, der nimmt nicht einfach alles für selbstverständlich hin, was ihm in seinem Leben zufällt. Wer "Danke" sagen kann, der bewahrt sich den Blick auch für die Kleinigkeiten. Wo die Dankbarkeit mich erfüllt, da finden Neid und Missgunst keine Nahrung, da kann ich Teilen ohne Berechnung, da kann ich das Leben genießen und mich am Leben freuen trotz allem, was das Leben schwer macht. Dankbarkeit ist lernbar. Ein alter Mann, der nach dem Geheimnis seiner Zufriedenheitgefragt wurde, antwortete: "Ich habe immer ein Säckchen mit Bohnen bei mir. Und wann immer mir etwas am Tag begegnet, worüber ich mich freuen kann, nehme ich eine Bohne aus dem Säckchen und stecke sie in die andere Jackentasche. Und am Abend, bevor ich zu Bett gehe, nehme ich die so gesammelten Bohnen noch einmal zur Hand und erinnere mich an all die schönen Dinge, die mir am Tag begegnet sind und danke Gott dafür." Wer in diesem Sinne den Tag angeht, der wird erleben, dass das Sprichwort - siehe oben - stimmt.

PFARRER VOLKER HORLITZ, EV.. KIRCHENGEMEINDE HOCHDAHL

(RP)
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