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Analyse Daran muss Mettmann 2017 arbeiten

Mettmann · Das Einkaufsverhalten der Mettmanner hat sich geändert. Die Abwanderung in die Großstädte hält an. Ehemalige Einkaufsstraßen wie Bismarckstraße und Poststraße haben viele Leerstände.

 Zahlreiche Ladenlokale in der Bismarckstraße stehen bereits seit Monaten, wenn nicht seit Jahren leer. Was fehlt, sind auch Parkplätze für Kunden.

Zahlreiche Ladenlokale in der Bismarckstraße stehen bereits seit Monaten, wenn nicht seit Jahren leer. Was fehlt, sind auch Parkplätze für Kunden.

Foto: D. Janicki

Ein Ausspruch von Axel Ellsiepen, Vorsitzender von Mettmann-Impulse, klang unlängst wie ein Alarmruf: "Wir haben in Mettmann immer weniger inhabergeführten Einzelhandel." Ellsiepen, der selbst ein Büro- und Schreibwarengeschäft in der Freiheitstraße betreibt, muss es wissen. Er kennt die Sorgen und Nöte des örtlichen Einzelhandels.

Schon lange hat sich das Kaufverhalten der Mettmanner verändert. Wurde früher mal ab und zu zum Einkaufen in die Landeshauptstadt gefahren, um sich beispielsweise neu einzukleiden, ist es mittlerweile fast die Regel, sich in die Regiobahn oder ins Auto zu setzen und nach Düsseldorf, Oberhausen oder Hilden zu fahren. Demnächst auch mit Direktanschluss nach Wuppertal.

Wenn man einen Blick in die Bismarckstraße oder Poststraße wirft, stellt man fest, dass sich die Zahl der Leerstände in den vergangenen Jahren erhöht hat oder zumindest nicht geringer geworden ist.

Einige Geschäftsleute führen die große Zahl der Leerstände auf die Eröffnung der Kö-Galerie und des Kö-Karrees zurück. Doch diese Meinung führt ins Abseits. Bereits vor der Eröffnung der Kö-Galerie gab es zahlreiche Leerstände in der Innenstadt. Und der Einzelhandel profitiert heute von der Kundenfrequenz der Kö-Galerie. Mit ein Grund liegt im gewachsenen Einkaufsverhalten der Mettmanner: Laut-IHK-Studie, bei der 300 Passanten in Mettmann befragt wurden, kommen über 70 Prozent der Kunden aus Mettmann. Dazu gesellen sich immerhin ein paar Wülfrather (8 Prozent), doch die paar Erkrather (2,3 Prozent) und Haaner (2,7 Prozent) dürften sich eher zufällig in der Kreisstadt aufgehalten haben. Die meisten Kunden geben im Schnitt etwa 36 Euro in den Geschäften aus und bleiben 31 bis 60 Minuten in Mettmann. Zu wenig Geld und zu kurzer Aufenthalt. Andere Einzelhändler führen die lange Dauer der Innenstadt-Baustelle an. Die Arbeiten hätten die Kunden abgeschreckt. Das ist sicherlich richtig. Doch die Freiheit-straße erstrahlt in neuem Glanz, die Cafés haben gut zu tun. Trotzdem gibt es Leerstände - besonders in der Bismarckstraße. Auffallend ist, dass es dort Leerstände seit vielen Monaten, ja Jahren gibt. Auffallend ist auch, dass aus Ladenlokalen Wohnungen wurden. "Dies wird auch in anderen Straßen passieren", sagt Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp. An der Bismarckstraße ist keine 1b- oder 1c-Lage. Sie wird ab der Goethestraße keine Einzelhandelsstraße mehr sein, sondern Wohnstraße, sagt Karp. Vielleicht wird sich etwas positiv bewegen, wenn die Bismarckstraße im oberen Teil umgestaltet wird. Die Planung: Der Kreisverkehr an der oberen Bismarckstraße wird entfernt. Der Verkehr läuft dann nur noch an der Straßenseite des ehemaligen Wolters-Gebäudes entlang. Dort wo der Kreisverkehr mit dem Rondell existiert, wird ein kleiner Platz mit einer großen Sitzbank geschaffen. Eine Außengastronomie, so die Planer, ist möglich. An dieser Stelle ist auch der neue Standort für die historische Straßenbahn geplant. Rund um den neuen Platz wird die Bismarckstraße im gleichen Stil wie in der Innenstadt gepflastert. Es werden Pflanzbeete angelegt, zwei neue Bäume gepflanzt, der gesamte Bereich wird mit Lichtstelen beleuchtet.

Fazit: Mettmann kann und muss nicht mit den Großstädten konkurrieren. Es muss mit seiner schönen Atmosphäre, mit der Oberstadt und mit Nischen-Angeboten werben.

(RP)
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