Mettmann Das erwartet uns 2018

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Die Bürgermeister von Mettmann, Erkrath und Wülfrath haben sich viel vorgenommen. Mal schauen, ob alles klappt.

 In der Mettmanner Innenstadt werden die Bagger bald verschwinden. Neue Bordsteine sind schon angelegt und die Breite Straße wird ihrem Namen endlich wieder gerecht.

In der Mettmanner Innenstadt werden die Bagger bald verschwinden. Neue Bordsteine sind schon angelegt und die Breite Straße wird ihrem Namen endlich wieder gerecht.

Foto: wie

Woran denkt der Mettmanner Bürgermeister Thomas Dinkelmann, wenn er nach den Themen gefragt wird, die 2018 auf der Tagesordnung stehen? "Wir werden zahlreiche Projekte und Prozesse fortführen, in den Bereichen Innenstadtentwicklung, Verkehr, Wirtschaft, Bildung und Soziales", sagt Thomas Dinkelmann.

Mit dem Rat der Stadt werde er sich um die Gestaltung der Schullandschaft und die Zukunft der Stadthalle kümmern. Im Prinzip sind die neuen Themen auch die alten, denn so viel ändert sich nicht, nur weil auf dem Kalender nun auf einmal Januar steht. Doch so ein Jahreswechsel bringt auch immer einen Schub neue Energie in viele Dinge, die lange liegen geblieben sind. Die Mühlen einer Stadtverwaltung mahlen sehr sehr langsam, schon manch einer ist mit viel Elan ins Rathaus eingezogen und merkte zeitnah, so schnell geht das alles nicht.

 Die Tore des Wülfrather Zeittunnels sollen sich im April 2018 endlich wieder öffnen.

Die Tore des Wülfrather Zeittunnels sollen sich im April 2018 endlich wieder öffnen.

Foto: Dietrich Janicki

In diesem Jahr werden die Mettmanner allerdings erleben, wie die Innenstadt zur verkehrsberuhigten Zone ausgebaut wird. In den vergangenen Monaten hat es viele Diskussionen gegeben und immer neue Beschwerden. Die Autofahrer haben sich längst neue Wege gesucht. Anwohner klagen über mehr Verkehr, aber rückgängig machen kann man das nun nicht mehr. Angesichts von drohenden Fahrverboten für Dieselautos ist es sowieso an der Zeit, mal sein eigenes Verhalten, was das Autofahren anbetrifft, zu überdenken. Muss man für jeden Weg den Wagen nehmen? Und was ist mit E-Bikes, mit denen man die Berge viel leichter und schneller erklimmen kann.

Spannend bleibt die Frage, wie sich die Innenstadt entwickeln wird. Bislang hat noch kein Geschäft geschlossen und wie es aussieht, wird auch so schnell niemand aufgeben, nur weil man über die Breite Straße nur noch in eine Richtung fahren kann. Die neuen Eigentümer der Königshof-Galerie setzen jedenfalls ganz klar auf die Kaufkraft der Mettmanner, die eine der höchsten im ganzen Bundesgebiet ist. Deshalb ist es auch nur konsequent, noch mal eine Million Euro in die Verschönerung der Königshof-Galerie zu investieren.

Vor allem von Außen wird deutlich sichtbarer, was man dort alles kaufen kann und endlich und viel zu spät wird auch die viel zu enge Parkhauszufahrt erneuert. Was ein wenig Sorgen macht: Der schwedische Textilhändler H&M hat vor kurzem angekündigt, verstärkt auf den Onlinehandel zu setzen und Läden zu schließen. Ob das über zwei Etagen gehende Geschäft in der Königshof-Galerie möglicherweise davon betroffen sein könnte, ist bislang nicht bekannt.

Der schwedische Modekonzern machte noch keine Angaben dazu, welche Filialen betroffen sein könnten. Dass so ein Modeladen ganz schnell die Tore schließt, hat man in Erkrath erlebt, wo C&A sehr kurzfristig seine Filiale im Bavier-Center dicht machte. Im dort entstandenen "Action-Markt" ist übrigens immer die Hütte voll. Aber will man sechs Weingläser für 1,99 Euro oder vier Putzlappen für 99 Cent in der Königshof-Galerie? Einkaufen können die Mettmanner auch in Wuppertal, so weit ist das nicht.

Aber bequem mit der Regiobahn dort hinfahren, das wird erstmal nichts. Die neue Strecke von Mettmann nach Wuppertal hat in den vergangenen Monaten erstaunliche Fortschritte gemacht. Aber wann die Bahn wirklich fährt, weiß noch niemand so genau. Allerspätestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019, hieß es im Verkehrsausschuss des Kreises. Der Kreis baut aber auch selbst. Im Neandertal sind schon die Bäume gegenüber dem Museum gefällt worden. Dort wird eine neue Brücke gebaut, der Spielplatz erneuert, das ganze Tal optisch aufgewertet.

Den mit dem brandneuen Internetauftritt beschrittenen Weg der Modernisierung will Erkraths Bürgermeister Christoph Schultz im neuen Jahr fortsetzen. Die Digitalisierung werde auch in der Stadtverwaltung ankommen, verspricht er. Wichtig werde in den kommenden Jahren die Sanierung der Schulgebäude, die Maßnahmen aus dem Programm "Gute Schule 2020" würden weiter umgesetzt und neue, größere Projekte kämen hinzu. "Es ist gut angelegtes Geld, das wir in die Gebäudeinfrastruktur und die Ausstattung der Klassenräume geben, denn wir investieren in die Zukunft unserer Kinder", betont Schultz.

2018 soll außerdem Baurecht für die Feuerwehrgebäude und das Gewerbegebiet Neanderhöhe an der Hochdahler Straße geschaffen werden. Erkrath müsse ein attraktiver Standort zum Wohnen und zum Arbeiten sein und dazu gehöre die Ansiedlung von Unternehmen, denn: "Die Wirtschaft hat unser Haushaltsdefizit in diesem Jahr mit Rekordeinnahmen aus der Gewerbesteuer erheblich gesenkt."

Auch wenn 2017 "viel Gutes gelungen ist", so blieben doch zahlreiche Wünsche und Ziele offen, wie die zügigere Beseitigung von Barrieren für Menschen mit Behinderungen oder eine schnellere Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten. Die Schaffung weiterer Kinderbetreuungsplätze werde auch dank der Zusammenarbeit mit privaten Projektträgern künftig große Fortschritte machen, kündigt Schultz an. Weitergehen werde auch die Integration: 2018 soll im Miteinander von Politik und Bürgerschaft ein Integrationskonzept auf den Weg gebracht werden, "das Orientierung für das bietet, was wir in der Stadt Erkrath leisten und wie wir ein gutes Zusammenleben erreichen können", unterstreicht Schultz.

Moderne Zeiten brechen auch im Wülfrather Zeittunnel an. Das Museum, das im April wiedereröffnet, wird attraktiver gestaltet und kommt im digitalen Zeitalter an. Die alten Leuchtkästen werden durch Kleinstrechner ersetzt und Informationen auf allen Wänden ansprechend durch Grafiken erläutert. Bei der neuen städtischen Kita an der Schulstraße mit fünf Gruppen drückt das Rathaus jetzt aufs Tempo.

Ziel ist, Mitte des Jahres die Bauarbeiten zu starten und den Neubau Anfang 2019 bereits in Betrieb zu nehmen. Eigentlich sollte die obere Goethestraße als weiterer Mosaikstein der Modernisierung der Innenstadt schon in den zurückliegenden Monaten schöner werden. Dies wird im Frühjahr nachgeholt. Das Teilstück erhält neue Bäume, eine Linksabbiegespur und einladendere Bürgersteige, die Gastronomen und Geschäftsleute nutzen dürfen, um Tische beziehungsweise Waren hinaus zu stellen. Seit 17 Jahren ist der Kreisverkehr Mettmanner/Flandersbacher Straße ein Dauerprovisorium. Ende des Jahres will ihn Straßen NRW endlich von Grund auf herrichten - für 250.000 Euro.

(RP)
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