Kreis Mettmann Das "O und O" beim Reifenwechsel

Kreis Mettmann · Von Oktober bis Ostern sind Winterreifen empfohlen. Pflicht sind sie bei winterlichen Bedingungen.

 Jürgen Glaeßner montiert 17-Zoll-Reifen bei einem Audi A6.

Jürgen Glaeßner montiert 17-Zoll-Reifen bei einem Audi A6.

Foto: O. Staschik

Früher oder später muss jeder Autofahrer mal - und zwar von Sommer- auf Winterreifen wechseln. Seit die Straßenverkehrsordnung Ende 2010 geändert wurde, sind bei winterlichen Bedingungen Reifen mit der Kennzeichnung M+S (Matsch und Schnee) Vorschrift.

"Wer bei entsprechend schlechten Wetterverhältnissen erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von 40 Euro", erklärt Nicole Rehmann, Polizei Kreis Mettmann. Kommt es zu Behinderungen oder sogar einem Unfall könne es schnell weit mehr werden. Ein guter Grund beim nächsten Reifenhändler vorbeizuschauen - und zwar früh genug, denn: "Wir haben zur entsprechenden Jahreszeit einen Terminvorlauf von 14 Tagen", sagt Dirk Retzlaff, der zusammen mit Geschäftspartner Lutz Hillmann das Geschäft "Reifen und Räder" in Hilden betreibt.

Ab Oktober rattern bei "Reifen und Räder", Auf dem Sand 41, die druckluftbetriebenen Drehmomentschlüssel, die den Winterreifen festen Sitz verleihen, von morgens bis abends. Die Fahrzeuge stehen Schlange, die Mitarbeiter ackern auf Hochtouren, 15 bis 25 Kilo wiegt ein Reifen mit Felge. "Ende November flaut es dann ab" - bis der erste Schnee kommt, weiß Mitarbeiter Jürgen Glaeßner. Der Erkrather Daniel Nitschke (38) lässt im Hildener Reifenunternehmen den Firmenwagen winterfest machen. Seinen eigenen versorgt der gelernte KFZ-Mechaniker selbst, für die Reifenwahl informiert er sich beispielsweise beim ADAC oder bei Stiftung Warentest und nimmt "nicht den teuersten aber auch nicht den billigsten". Nitschke hält sich an die Empfehlung und wechselt frühzeitig "wenn die kalte Jahreszeit kommt." So wie Ehepaar Palm. Sie sind seit 10 Jahren Stammgäste und in diesem Jahr nur deshalb etwas später dran, weil sie im Urlaub waren. "Ich muss einmal in der Woche ins Bergische", sagt Manfred Palm. Das wechselhafte Wetter dort lässt ihn vorsichtig sein. Für späte Wechsler hat er im Grunde "kein Verständnis". Dafür, dass er und seine Frau bis zu einer dreiviertel Stunde aufs neu bereifte Fahrzeug warten müssen, schon.

Rund 100 Autos gehen in der Wintersaison pro Tag über die Hebebühne. Dirk Retzlaff weiß anhand des Wetterberichts, wie die nächsten Tage aussehen werden. Denn viele Autofahrer reagierten erst bei der entsprechenden Wetterlage. "Dann kann es natürlich schon zu spät sein", weiß Retzlaff. Dennoch hat er auch Verständnis. "Zum Beispiel im letzten jahr hatten wir ja gar keinen richtigen Winter, verständlich dass die Leute beim Wechsel zögern." Dennoch: "Schon ab 10 Grad Celsius baut ein Sommerreifen ab", dann werde der Bremsweg länger. Winterreifen ermöglichten dagegen gute Traktion ab sieben Grad plus "bis in den Frostbereich, da die Gummimischung weicher ist", erläutert Retzlaff.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort