Umfrage Das sagen Flüchtlinge in Mettmann zum Terror
Ali (19) und sein Sohn Abdaluhab (3) aus Syrien.
Ich lebe seit November 2015 in Mettmann. Was in Würzburg, Ansbach, Reutlingen und München passiert ist, ist sehr schlimm. Wissen Sie, ich habe in Syrien Menschen gesehen, die durch Bomben ums Leben gekommen sind. Von Terror und Gewalt - auch durch den Islamischen Staat - habe ich genug. Ich bin froh, dass ich mit meiner Frau und meinen beiden kleinen Kindern in Mettmann lebe. Allerdings möchte ich das Camp so schnell wie möglich verlassen, Arbeit finden und in einer eigenen Wohnung leben. Mein Deutsch ist noch sehr mangelhaft. Das muss sich ändern. Ich bin glücklich in Mettmann.
Sylvester (22) aus Nigeria, lebt seit 14 Monaten in Mettmann.
Ich bin sehr, sehr traurig, was passiert ist. Das kann ich alles nur schwer verstehen. Warum machen Menschen so etwas? Unschuldige töten. Warum können wir nicht in Frieden und Freiheit leben. Ich lehne Gewalt in jeglicher Form ab. In Mettmann hab ich mich schon gut integriert. Viele haben mir dabei geholfen. Nicht zuletzt die Fußballer vom ASV Mettmann. Auch mein Einsatz beim Schweinelauf in Wülfrath als Helfer war toll. Wir treffen uns in der Stadt und sprechen mit den Mettmannern. Ich hoffe, dass ich nach meiner erneuten Knieoperation einen Praktikumsplatz finde. Mein Wunsch ist es, eine feste Arbeit zu finden und in Deutschland zu bleiben.
Gebrehanns (30) aus Eritrea, lebt seit einem Jahr in Mettmann.
Ich habe in Mettmann sehr viele freundliche Menschen kennengelernt. Warum zerstören die Terroristen dieses positive Zusammenleben. Ich habe Angst, dass die Stimmung kippt. Warum tun die das? Auf der Flucht durch den Sudan sind wir geschlagen und misshandelt worden. Ich bin über das Meer von Nordafrika nach Italien geflohen. Ich habe es geschafft, aber viele sind ertrunken. In Deutschland fühle ich mich sehr wohl. Ich habe zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt besucht. Zuletzt waren wir beim Konzert von "Time Gap". Das war ein toller Abend. Ich möchte hier arbeiten und leben. Ein bisschen fühle ich mich schon als Deutscher. Die Deutschen sind immer pünktlich.
Seble (30) aus Eritrea, lebt seit einem Jahr in Mettmann.
Was unlängst in Frankreich und Deutschland passiert ist, verurteile ich. Ich habe Angst, auf größere Veranstaltungen zu gehen. Wir wollen hier in Deutschland in Frieden und Freiheit leben. In Eritrea war Krieg, die Menschen werden dort unterjocht und misshandelt. Hier in Mettmann ist alles ruhig. Die Menschen sind nett und freundlich. Ich besuche die Sprachkurse und hoffe, dass mein Deutsch besser wird. Dann versuchte ich einen Praktikumsplatz in einem Hotel in der Nähe zu finden. Die positive Einstellung vieler Deutschen darf nicht durch solche Terrorakte zerstört werden. Wir müssen zusammenhalten und gemeinsam gegen Fanatismus und Gewalt eintreten.
Ali (43) aus Syrien lebt seit neun Monaten in Mettmann.
Ich verurteile die jüngsten Anschläge. Das sind Menschen, die nichts dazu gelernt haben, es sind Fanatiker, die verblendet sind. Ich habe Angst, dass die Deutschen denken, alle Flüchtlinge sind Terroristen. Ich bin vor dem Krieg in Syrien geflohen. Mein Sohn wurde durch einen Bombenangriff schwer verletzt, konnte aber durch eine Notoperation gerettet werden. In Mettmann fühle ich mich sehr wohl. Die Stadt ist überschaubar. Hier leben viele freundliche Menschen, die sehr hilfsbereit sind. Die Integration der Flüchtlinge läuft sehr gut. Ich kann zwar noch nicht sehr gut Deutsch sprechen, aber vieles verstehen. Ich hoffe, dass ich bald eine richtige Arbeit finde.