Mettmann Die Baustelle ist jetzt eine Spielstraße

Mettmann · Die Stadt hat das Fußgängerverbots-Schild Am Königshof weggeräumt. Nun soll ein neues Schild für Beruhigung sorgen.

Bis vor einigen Tagen stand das Ärgernis an der Straße Am Königshof vor der Christlichen Versammlung: Fußgängern war der Durchgang zur Königshof-Galerie verboten. Wer ins neue Einkaufszentrum wollte, musste Umwege über die Breite Straße in Kauf nehmen. Die Stadt reagierte schnell.

"Es war ohne unser Wissen von Bauarbeitern dort hingestellt worden", sagt Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec. Die Stadt räumte das Schild weg — und stellte ein neues auf. Nun aber an der Ecke Breite Straße /Am Königshof. Es ist as blaue Zeichen für "Verkehrsberuhigter Bereich", umgangssprachlich gern als Spielstraße bezeichnet. Inmitten der riesigen Baustelle vor dem Kö-Karree, der noch zu bauenden Treppe unter dem Laval-Platz und vor der Kö-Galerie können jetzt Fußgänger die Straße nutzen, Kinder spielen, und Autofahrer müssen Schrittgeschwindigkeit einhalten.

Viele Menschen laufen über die enge Straße, zwischen Bauzäunen, Sandhaufen und Gesteinsbrocken. Die Situation ist gefährlich: Autos, Laster, Bagger und Kräne wälzen sich über die Straße. Vor allem Mütter mit Kinderwagen und alte Menschen mit Rollatoren müssen aufpassen, nicht angefahren zu werden.

Klaudia Lüberhaus mochte es gestern kaum glauben. Wie soll ihre sechsjährige Tochter Amely dort auf einer der größten Baustellen der Innenstadt spielen? Ohne Angst vor Autos und Lastern? "Das Schild ist falsch und vor allem gefährlich", sagt die Velberterin. Ein Blick in die Straßenverkehrsordnung gibt ihr Recht. "Fußgänger dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen. Kinderspiele sind überall erlaubt. Der Fahrzeugverkehr muss Schrittgeschwindigkeit einhalten. Die Fahrzeugführer dürfen die Fußgänger weder gefährden noch behindern; wenn nötig müssen sie warten. Das Überholen im verkehrsberuhigten Bereich ist ausgeschlossen." Angesichts der Tatsache, dass Kinder nun dort spielen und sich in Sicherheit wiegen könnten, warnen Eltern vor der Situation.

"Wir wollten die Situation dort auf der Baustelle beruhigen und für Sicherheit sorgen. Nun müssen sich alle Verkehrsteilnehmer, also Autofahrer und Fußgänger, ruhig bewegen, so dass keine Gefahrensituationen entstehen", sagt Geschorec. Bisher sei in den vergangenen Wochen und Monaten nichts passiert. Damit das so bleibt, ist in dem verkehrsberuhigten Bereich auch das Parken streng reglementiert. Nur auf gekennzeichneten Flächen darf das Fahrzeug abgestellt werden. Die gibt es aber noch nicht, da das Kö-Karree und die Straße erst fertig estellt werden müssen. Stattdessen parken dort viele Fahrzeuge wild.

(RP)
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