Serie Die Fachhochschule Der Wirtschaft In Mettmann Die Erfolgsformel studieren und arbeiten

Mettmann · Birgit Krause und Petra de Graaf begleiten Studenten im dualen Studium. Sie halten Kontakte zu Unternehmen, in denen die jungen Nachwuchskräfte im Wechsel mit den Lehrveranstaltungen immer wieder dreimonatige Praxisphasen absolvieren.

 Birgit Krause (l.) vom Career Service und Unternehmensbetreuerin Petra de Graaf helfen beim Kontakt zwischen FHDW und den Firmen.

Birgit Krause (l.) vom Career Service und Unternehmensbetreuerin Petra de Graaf helfen beim Kontakt zwischen FHDW und den Firmen.

Foto: Ralph Matzerath

Mettmann Lange ausschlafen, mittags zu einer Vorlesung an die Uni und nach dem Studienabschluss das Bemühen um einen Arbeitsplatz in einem Unternehmen: Diese Vorstellung vom Studium haben die Studenten an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Mettmann nicht. Sie planen ihre Ausbildung und den idealen Übergang vom Studium in den Beruf schon frühzeitig. Wer den Bachelor oder Master in Betriebswirtschaft, International Business oder Wirtschaftsinformatik erreichen will, muss vom ersten Tag an seine Studiensemester mit den Praxisphasen organisieren. Die Erfolgsformel: das duale Studium. Dreimonatige Vorlesungs- und Seminarzeiten wechseln mit den Praxiszeiten, in denen die Studierenden in Betrieben arbeiten. So entstehen frühzeitig Kontakte des Nachwuchses, der in aller Regel zu einem guten Arbeitsplatz nach dem Studium führt. Damit das reibungslos funktioniert, knüpfen Birgit Krause vom Career Service und Unternehmensbetreuerin Petra de Graaf Kontakte zu den Firmen, helfen bei der Auswahl der richtigen Branche und Unternehmen.

Seit mehreren Jahren sichern die beiden das duale Studium als Schnittstelle von FHDW zu den Unternehmen. Im dualen Bachelor-Studium wechseln sich gleichberechtigt Lernphasen an der Hochschule mit Praxisphasen in den Unternehmen. Drei Monate dauert jeweils eine Phase, dann wechseln die Studierenden wieder ihr Betätigungsfeld. Der einzige Unterschied: Manche Studenten absolvieren ihre Praxisphasen immer in der gleichen Firma, andere probieren jede Praxisphase eine neue Firma oder Branche aus. "Das liegt ganz an den Interessen der Studierenden", sagt de Graaf. Etwa 120 Unternehmen sind in das Kooperationsnetzwerk eingebunden. "Viele sehen es als Vorteil, dass die jungen Leute für ganze Projekte und längere Zeiträume vor Ort sind", weiß sie.

Häufig übernehmen die Betriebe die Studiengebühren ganz oder teilweise, manche zahlen auch ein Gehalt für diese Praxisphasen "Das ist Verhandlungssache", sagt Krause. Der dauernde Kontakt zwischen Student und Unternehmen führe dazu, dass ein Großteil bereits bei ihrem Abschluss eine Anstellung sicher hat.

Der Vorteil des dualen Studiums sei ebenso wie beim klassischen Vorbild im kaufmännischen und handwerklichen Ausbildungswesen: "Die Unternehmen bekommen top-ausgebildete Mitarbeiter, die schon frühzeitig die Betriebe und Branchen kennenlernen", weiß de Graaf. So genannte Trainees, also Trainings- und Eingewöhnungszeiten in Unternehmen, hätten FHDW-Studenten nicht mehr nötig.

Das Netzwerk in der Wirtschaft, das die Studenten während ihrer Ausbildung geknüpft haben, ist laut Krause Gold wert. So sei Karriere frühzeitig planbar. Für die Unternehmen scheint das duale System überlebensnotwendig. Der demografische Wandel führt zu immer weniger Nachwuchs. Da helfen gut ausgebildete Mitarbeiter mit Betriebserfahrung, sagt Krause.

(RP)
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