Erkrath Die Gegner der CO-Pipeline planen ihre eigene Anhörung

Erkrath · Die Gegner der CO-Pipeline von Bayer haben für Samstag, 2. November, zu einer Demonstration in Hilden aufgerufen. Anschließend soll es eine öffentliche Anhörung mit Landrat Hendele, Bürgermeistern und Bürgern auf dem Marktplatz geben: Dieter Donner, Sprecher der Initiativen, verweist auf die nichtöffentliche Anhörung (nur Einwender, Betroffene, ihre gesetzlichen Vertreter, Bevollmächtigte und Beistände sind zugelassen) am 5. November in der Essener Grugahalle. Alles Weitere werde "rechtzeitig" vor dem 5. November über ein Informationsblatt auf der Internetseite der Bezirksregierung bekanntgegeben. "Das ist sicher rechtens, aber die betroffenen Bürger verstehen nicht, warum sie weitab von der Trasse nach Essen reisen sollen und es zum Ablauf noch keine Informationen gibt", sagt Donner. Auch ein "Anstellen und Ausweis vorzeigen" werde es bei der eigenen Anhörung nicht geben. Mit einer "spektakulären Schlussaktion" will man das CO-Gespenst dann verschwinden lassen. Start ist ab 10.30 Uhr an der Ortsgrenze Hilden- Süd/Langenfeld. Die Anhörung beginnt um 11.55 Uhr auf dem Markt.

Die Teststrecke, den Aufbau der Pipeline sowie die Sicherheitseinrichtungen will Bayer Material Science am kommenden Dienstag Pressevertretern in Monheim zeigen: Das Gespräch, bei dem Vorstandsmitglieder und der Projektleiter anwesend sein sollen, will das Unternehmen nutzen, um über die Planungsanpassungen zu sprechen. Einen Ausblick auf den Erörterungstermin in Essen soll es ebenfalls geben, heißt es in der Einladung an alle Medien der betroffenen Städte. Unterdessen kam beim dritten Pipeline-Forum mit ausgesuchten Teilnehmern, also ohne die Initiativen, in der Ratinger Stadthalle nicht Neues heraus. Die Leitung sei "sicher, auch im Betrieb", verkündete Jan Spiekhout, Rohrleitungsexperte aus den Niederlanden. In einem zweiten Vortrag sprach der Arzt Dr. Andreas Christaras über die Gefahren einer Vergiftung mit Kohlenmonoxid und die Möglichkeiten der Therapie. Die größten Gefahren von Kohlenmonoxid für den Menschen sind die hohe Bindungskraft des Gases an das Hämoglobin, das im Blut für den Transport des Sauerstoffs verantwortlich ist, und die schwierige Diagnose der Vergiftung, sagte Christaras. Entscheidende Therapieschritte seien, den Patienten aus der Gefahrenzone zu bringen und viel Sauerstoff zu geben. In diesem Zusammenhang diskutierte das Forum über Prävention, Notfallpläne und die zur Verfügung stehenden Kapazitäten. Die Wahrscheinlichkeit von Beschädigungen der Pipeline sei gering, sagte Spiekhout. Dennoch könne man das Betriebskonzept verbessern: So könnte das Risiko durch Grabungsarbeiten minimiert werden, wenn es wie in den Niederlanden eine Abfragestelle für das Leitungskataster gäbe. Auch müsse das Szenario eines Lecks mit der Feuerwehr erarbeitet und regelmäßig geübt werden.

(JoPr/gök)
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