Mettmann "Die Geissens" zicken beim Pfarrkarneval

Mettmann · Die Gemeinde der Heiligen Familie feierte in Metzkausen eine jecke Sause. Ehrenamtliches Engagement ist Trumpf.

 "Die Geissens" wurden köstlich parodiert. Wenn sie "Roooobert" schrie, musste das Publikum im Pfarrsaal der Gemeinde Heilige Familie lachen.

"Die Geissens" wurden köstlich parodiert. Wenn sie "Roooobert" schrie, musste das Publikum im Pfarrsaal der Gemeinde Heilige Familie lachen.

Foto: D. Janicki

Ausgelassene Stimmung beim Pfarrkarneval in Metzkausen. Der Pfarrsaal wurde zum Narrentempel, als die Gemeinde der Heiligen Familie sich selber feierte. Von Metzkausenern für Metzkausener und Gäste wurde die bunte Veranstaltung wieder einmal komplett von Gemeindemitgliedern auf die Beine gestellt.

Weil es nur mit ehrenamtlichem Engagement geht, fand der Pfarrkarneval zuletzt nicht regelmäßig statt. Aber nun hat sich mit Tobias Leven und Daniel Füngers ein neues, junges Duo gefunden, das bereit war, die jecke Sause in kürzester Zeit aus dem Boden zu stampfen. Federführend, aber natürlich mit ganz viel Unterstützung der älteren Mitglieder.

Ab 19.11 Uhr stimmten sich die Jecken mit Wein, Bier und Wasser ein, bevor kurz nach 20.11 Uhr das Licht erlosch und die eigentliche Party begann. Mit den "Lazy Beat Bones" hatte man eine der renommiertesten Karnevals-Bands aus Düsseldorf für die musikalische Begleitung gewinnen können. "Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut" verkündete Nicola Darnstädt, die für die Ordensverleihung zuständig war.

Der erste Teil des Abends bestand aus einem Wechselspiel aus Liedern und den "Showacts" der Gemeindemitglieder. Danach spielte die Band nur noch zum Tanz und es wurde gefeiert bis zum bitteren Ende. Der erste Showact waren "Die Geissens". Natürlich nicht die "echten" aus dem Fernsehen, sondern zwei Parodisten, die das schnoddrige Glamour-Paar kongenial personifizierten. "Carmen Geiss" stand am Bügelbrett und schrie nach "Roooobert".

"Wo warst du denn?" fragte sie vorwurfsvoll. "Bei Gericht", meinte Robert und konnte es seiner Frau nicht richtig klarmachen, dass ein Gericht nicht nur etwas zu essen ist. "Der Richter wollte wissen, was ich arbeite" so Robert weiter. Gelächter im Saal und bei Carmen: "Ein reicher Mann hat doch gar keine Zeit zum Arbeiten, der muss doch Geld verdienen".

So ging die Kabbelei weiter, während er Carmen Champagner ins Bügeleisen goss und 500-Euro-Scheine wusch. Robert warnte noch vor dem Fiskus. Carmen winkte ab: "Der Fiskus steht im Flur und braucht nur ab und zu etwas Wasser."

Die halbe Gemeinde half mit, sei es als Türsteher, Kartenverkäufer oder Barkeeper. Pfarrer Herbert Ullmann persönlich übernahm eine Schicht als Keller und eilte mit dem Tablet von Tisch zu Tisch. Die Jugendgruppen von St. Thomas Morus und der Heiligen Familie begeisterten mit Show-Tänzen zu "Cotton Eye Joe" und "Macarena" und jeder Künstler bekam nach seinem Auftritt einen Orden.

Die Idee, die Anmoderationen von Gästen aus dem Publikum vorlesen zu lassen, hatten Tobias Neven und Daniel Füngers aus "TV total" von Stefan Raab übernommen. Die Büttenrede übernahm "Klofrau Käthe Koslowski".

In breitem Kölschen Dialekt fragte sie, ob Tierschützer Pudelmützen tragen dürften und wunderte sich über ein "neues Körperteil" an ihrem Oberarm. "Eine Doppel-Achsel?".

Als sie in ihrem Schlusswort die Namen aller Helfer in ihren Text einbaute, verzieh man ihr auch den Dialekt aus der ach so "verbotenen Stadt".

(tpp)
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