Mettmann Domorganist brilliert in St. Lambertus

Mettmann · Winfried Bönig aus Köln spielte auf der Orgel in St. Lambertus. Die Zuhörer waren begeistert.

 Domorganist Winfried Bönig (l.) hatte bereits 2000 auf der Lambertusorgel gespielt. Matthias Röttger freute sich auf das Wiedersehen.

Domorganist Winfried Bönig (l.) hatte bereits 2000 auf der Lambertusorgel gespielt. Matthias Röttger freute sich auf das Wiedersehen.

Foto: DJ

Ein Ausnahmekonzert konnten am Sonntagabend die Freunde der Orgelmusik in St. Lambertus erleben. Eingeladen zu einem Orgelkonzert war der Domorganist des Kölner Doms, Prof. Dr. Winfried Bönig. Im Jahr 2001 wurde Bönig Kölner Domorganist. Orgelspieler im nahen und weiteren Umfeld wissen, dass es sich bei der inzwischen vollendeten Stahlhuth-Spät-Orgel - der Lambertusorgel - um ein Instrument von erlesener Klangvielfalt handelt. Regionalkantor Matthias Röttger begrüßte den Kölner Besucher aufs Herzlichste und lud das Publikum ein, das Orgelspiel auf der vor dem Altar aufgestellten Videoleinwand zu verfolgen.

Der Professor spielte Werke von Sigfrid Karg-Elert, Arno Landmann, Samuel Barber, Max Reger und Charles-Marie Widor. Die ausgesuchte Musik passte ausgesprochen gut zum deutsch-romantischen Klangbild der Lambertusorgel. Schon die Nr.1 Prologus tragicus aus "Zehn charakteristische Tonstücke op. 86" von des leider oft in Vergessenheit geratenen deutschen Komponisten Sigfrid Karg-Elert brillierte von zart bis wuchtig.

Ein Bewunderer und Schüler von Max Reger war der Komponist Arno Landmann, dessen Werk Variationen über ein Thema von Händel op. 29 Prof. Bönig spielte. Er zog für dieses Werk von Romantik bis zur Moderne buchstäblich alle Register der Orgel und leistete Bein-Schwerstarbeit.

Das dritte Stück war die engelsgleiche sphärische Klangmusik des amerikanischen Komponisten Samuel Barber mit dem Adagio for strings op. 11. Der große Max Reger, dessen 100. Todestag in diesem Jahr gedacht wird, bereicherte das Mettmanner Konzert mit drei von zehn sogenannten "leichten" Stücken op. 69. Das Capriccio war ein Lehrstück an Fingerfertigkeit. Den krönenden Abschluss lieferte eine Komposition des Belgiers Charles-Marie Widor. Orgelspiel und gleichsam Orchestermusik war dieses Werk, das mit so viel Energie und Motorik gespielt wurde, dass Kantor Matthias Röttger als Assistent die Notenseiten umblättern musste.

"Es war eine Bereicherung für unsere Stadt", sagte Besucher Herbert Schlüter am Ende des Konzerts bewegt.

(gund)
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