Kreis Mettmann Duckomenta: Mit einem Schmunzeln durch die Weltgeschichte

Kreis Mettmann · Als Ausstellung ist das von der Künstlergruppe interDuck erschaffene Enten-Paralleluniversum jetzt im Neanderthal Museum zu sehen.

 Kuratorin Melanie Wunsch zeigt den berühmten "Ducktaler".

Kuratorin Melanie Wunsch zeigt den berühmten "Ducktaler".

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Die Gletschermumie Dötzi, Pharao Duckamun oder der erst kürzlich entdeckte Duckthaler (Anas neanderthalensis) - sie alle zeugen von der Existenz einer skurrilen Spezies: den Anatiden, einer Art menschenähnlicher Enten.

 Die Besucher können sich selbst wie eine Ente fühlen. Allein am vergangenen Wochenende wollten schon 3000 Gäste die Schau sehen.

Die Besucher können sich selbst wie eine Ente fühlen. Allein am vergangenen Wochenende wollten schon 3000 Gäste die Schau sehen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Dank der Berliner Künstlergruppe interDuck hat die Entenschar scheinbar seit Urzeiten immer wieder ihre Spuren hinterlassen. Bedeutende archäologische Funde, Skulpturen und Kunstwerke setzen die Künstler seit 30 Jahren in liebevollen Details in ihrem Enten-Universum neu in Szene. Ursprünglich als Disney-kritisches Kunstprojekt von Prof. Dr. Eckhart Bauer, emeritierter Professor der Kunstsoziologie, an der Kunsthochschule in Braunschweig ins Leben gerufen, hat sich die "Duckomenta" zu einer ständig wachsenden Ausstellung entwickelt, die aktuell für die nächsten vier Jahre ausgebucht ist. Umso erfreuter ist Dr. Bärbel Auffermann, stellvertretende Direktorin des Neanderthal Museums, die "Duckomenta" jetzt im eigenen Haus zu Gast zu haben. Die "Duckomenta" im Neanderthal Museum? Wie passt das zusammen? Gut, meint Auffermann, und findet, dass sich auch ein renommiertes Museum der Menschheitsgeschichte "mal ein Augenzwinkern erlauben" dürfe. Und Recht hat sie! Die kurzweilige Ausstellung bringt frischen Wind ins Tal, ohne dabei auf Bildung zu verzichten. Wer die über hundert Exponate betrachtet, wird unweigerlich mit einem Schmunzeln durch das Museum gehen und sich an der gelungenen Umdeutung der Weltgeschichte erfreuen. Speziell für das Neanderthal Museum haben die interDuck-Künstler den Duckthaler entworfen. Er steht im Foyer gleich neben Neanderthaler Herr N und wurde laut Bärbel Auffermann natürlich im Neandertal entdeckt.

Bei der Konzeption der Sonderausstellung konnte das Museumsteam auf einen Fundus von über 500 Exponaten zurückgreifen und hat sich für die inhaltliche Gliederung in einen kultur- und einen kunstgeschichtlichen Teil entschieden: Im Untergeschoss konzentrieren sich die Ausstellungsstücke auf die Entwicklungsgeschichte der Anatiden: Fossile Funde des Urvogels Duckaeopteryx reihen sich an Relikte aus der Steinzeit, der Antike und des römischen Reichs, des Mittelalters, der Neuzeit und der Gegenwart. Ein Highlight der Ausstellung ist sicherlich die ägyptische Grabkammer mit zahlreichen "entisch-altägyptischen" Funden.

Die kunstgeschichtlichen Werke der "Duckomenta" wurden in die Dauerausstellung integriert. Nach Epochen geordnet, wandert man hier entlang neu interpretierter bekannter und weniger bekannter Kunstwerke - von der Mona Lisa mit Schnabel bis zur geometrischen Abstraktion der Entenartigen im Stile Mondrians. Da wird auch sonst eher schwere Kunst ganz leicht! Kunstinteressierte und Comic-Fans werden sich hier sicherlich gleichermaßen unterhalten fühlen. Und ganz nebenbei lernt man sogar noch etwas über die verschiedenen Kunstrichtungen.

(nma)
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