Mettmann Ein Fonds soll Opfern von Straftaten helfen

Mettmann · Der "Verein Neue Wege" stellt neues Projekt vor. Das Startkapital beträgt 3000 Euro. Die Polizei begrüßt die Opferhilfe.

 Die Vorsitzende Silvia Böhm vom "Verein Neue Wege" begrüßte die Besucher bei der Auftaktveranstaltung zum Opferfonds.

Die Vorsitzende Silvia Böhm vom "Verein Neue Wege" begrüßte die Besucher bei der Auftaktveranstaltung zum Opferfonds.

Foto: Dietrich Janicki

Seit 2007 besteht der Verein Neue Wege e.V., der in Zusammenarbeit der Jugendgerichtshilfen der Städte Mettmann, Haan, Heiligenhaus und Wülfrath entstanden ist. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, unabhängig von den jeweiligen Kommunen, Bußgelder und Spenden zur Finanzierung von Maßnahmen für gefährdete und straffällige Kinder, Jugendliche und Heranwachsender zu verwalten und bedarfsorientiert einzusetzen.

Silvia Böhm, Vorsitzende des Vereins, freute sich, dass es jetzt gelungen sei, einen Opferfonds einzurichten, um Opfer von Straftaten schnell und unbürokratisch finanziell unterstützen zu können. Auf diese Weise wird ein materieller Ausgleich auch in solchen Fällen möglich, in denen Geschädigte sonst kaum eine Chance auf Wiedergutmachung ihres Schadens hätten. "Somit kann auf ein oftmals langwieriges, kosten- und zeitaufwendiges Zivilverfahren verzichtet werden", hob sie in der gut besuchten Auftaktveranstaltung in den Räumen der Kreishandwerkerschaft zum Thema Opferfonds hervor. Sie verwies auf den "Aktionstag der Wirtschaft" in Mettmann im vergangenen Jahr, bei dem es gelungen sei, verschiedene Kooperationspartner für das Projekt Opferfonds zu gewinnen. Sie bedankte sich besonders bei Steuerberater Meinhard Otto, sowie Klaus Bartel und Wolfgang Robrahn vom Vorstand der Gesellschaft Verein zu Mettmann für die Unterstützung des Projektes. Klaus Bartel moderierte dann souverän die Auftaktveranstaltung.

Sehr gelungen war der Auftritt der Theatergruppe des KHG, die mit einem Rollenspiel zum Thema des Abends hinführte. Dort wurde anhand eines Rollenspieles, das von einer Theaterpädagogin inszeniert wurde, das Problem des Mobbings unter Schülern dargestellt. Da blieb es nicht nur bei beleidigenden Worten, sondern führte bis zum zwangsweisen Einflößen von Alkohol und zur bewussten Sachbeschädigung, in dem einer Schülerin das Handy bewusst zertreten wurde. Für ihren Auftritt erhielt die Theatergruppe viel Beifall.

Leitender Polizeidirektor Manfred Frorath betonte bei seinem Grußwort, dass die Polizei im Kreis Mettmann die Gründung des Opferfonds als sehr positiv erachte und fügte hinzu, dass die Opferhilfe eine ganz wichtige Bedeutung im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs habe.

Dirk Wermelskirchen, Zweiter Vorsitzender des Vereins Neue Wege, erläuterte ausführlich die Aufgaben des Vereins, ging auf die verschiedenen Aktionen in der Vergangenheit ein und schilderte eingehend die Bedeutung des neuen Opferfonds. Unter anderem sagte er, dass der Opferfonds mit einem Startkapital von 3000 Euro beginne. Im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleiches sei im Einzelfall eine Zahlung bis zu 800 Euro denkbar. Der Fonds könne bei der Entschädigungszahlung in Vorleistung treten, erwarte aber vom Täter die Erstattung des aufgewendeten Betrages.

(klm)
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