Mettmann Ein Glanzlicht mit diesem Konzert in der Kirche gesetzt

Mettmann · Man nehme: einen guten Chor, ebenso gute Instrumentalisten und einen phantasiereichen Musiker, der einmal ein weihnachtliches Konzert mit Werken von Komponisten zusammenstellt, die außer Bach und Händel zum Stöbern bei Wikipedia zwangen, - und schon gelingt der Abend.

Stephan Lux, seit Jahren bekannt für seine Klavier- und Orgelkonzerte, hatte mit den "Young Voices" und "Wülfrather Musikfreunden" schon eine verlässliche Truppe an seiner Seite und wartete zu deren Einzug in die Kirche mit einer Eigenkomposition auf, die immerhin schon die Werkverzeichnis Nr. 165 aufwies. Eine Komposition, die auf der Klaviatur der Gefühle spielte. Mit einer Trompete von der Kanzel herab, dem Posaunenchor, Schlagzeug und Orgel begleitet, erklang als Kanon: "Machet das Tor weit" mit dem Wülfrather Chor.

Originale wurden kaum gespielt, selbst ein Choralvorspiel von J. S. Bach trug Lux gekonnt in einer reizvollen Klavierbearbeitung vor. Mit zwei englischen Weihnachtsliedern stellte Roselies Evang, musikalische Gastgeberin in der ev. Kirche, ihre Nachwuchssänger, den gut vorbereiteten Mädchenchor vor und erfreute die Zuhörer. Zwei Flöten, ein Barockfagott und Lux an der Truhenorgel bildeten ein perfektes Ensemble und beeindruckten mit einem Concerto von George Muffat, einem Komponisten des frühen Barock. Klare, saubere Stimmen zeichnen die "Young Voices" aus und das "Adeste fideles" wurde mit Begleitung der Bläser richtig schön musiziert.

Die ergreifende Geschichte von Fritz Vincken, in der amerikanische und deutsche Soldaten am Heiligen Abend 1944, mitten in der Ardennenoffensive, aus Feinden Freunde wurden, trug Dr. Hajo Buch mit seiner unnachahmlich Raum greifenden Stimme vor.

Einen tollen Sound hatte die Stimme von Anna Rau und das Fach "Musical" scheint ihr besonders zu liegen. Mit dem "Dreamed a Dream" aus dem Musical "Les miserables" in einer Bearbeitung von Stephan Lux gelang ihr ein formidabler Vortrag. Die Wülfrather begleiteten sehr einfühlsam und bildeten mit E- Gitarren, Akkordeons und Klavier ein reizvolles Ensemble.

Adolphe Adamist ist durch die Operette: "Der Postillon von Lonjumeau" weltweit bekanntgeworden. Hier beschloss Lux mit seinem weihnachtlichen Lied "O Holy Night" den Abend und konnte durch sein Arrangement das gesamte Aufgebot an Musikern mit einbeziehen.

Ein wahrhaft gelungenes Konzert.

(eise)
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