Mettmann Ein Musikabend für die Jugendarbeit

Mettmann · In St. Thomas Morus wurde ein anspruchsvolles Programm auf die Beine gestellt.

 Barbara Reh, Oleg Pankratz und Stephan Reh spielten beim Benefizkonzert zugunsten der Anneliese-Zemlin-Stiftung.

Barbara Reh, Oleg Pankratz und Stephan Reh spielten beim Benefizkonzert zugunsten der Anneliese-Zemlin-Stiftung.

Foto: dj

Zu einem Benefizkonzert zugunsten der Anneliese-Zemlin-Stiftung, die die Jugendarbeit an der St. Thomas Morus Kirche fördert, begrüßte Monsignore Ullmann zahlreiche Zuhörer.

Ein sehr anspruchsvolles Programm hatten Barbara Reh (Flöte) und Stephan Reh (Fagott) mit Oleg Pankratz (Orgel und Cembalo) zusammengestellt und die Musiker erfüllten sämtliche Erwartungen.

Mit einer Sonate für Flöte, Fagott und Cembalo von G. F. Händel begann der Musikabend und die drei Künstler wussten die musikalischen Einfälle des Barockkomponisten einfühlsam und technisch versiert umzusetzen.

Timm Sirotschev ist ein sehr begabter junger Musiker, der sich mit neun Jahren an ein Cembalo wagt und an diesem leisen Instrument, dem kaum ein forte zu entlocken ist, eine Sonatine von Muzio Clementi hervorzauberte, die es in sich hatte. Hochkonzentriert und mit enormer Präzision meisterte der junge Bursche auch schwerste Passagen.

Zu dem Ehepaar Reh gesellte sich Tochter Marianne mit der Klarinette und da blieben nun wahrlich keine Wünsche mehr offen: Mozarts Divertimento, KV 439b, war ein Hochgenuss. Einzelne Fragmente ließen Papageno aufflackern, andere Motive erinnerten an spätere Werke dieses genialen Komponisten und die Reh-Familie begeisterte durch enorme Spielfreude und ausgefeilteTechnik.

Dass Oleg Pankratz ein richtig guter Organist ist, weiß man in Thomas Morus, aber die Toccata, Adagio und Fuge - nein nicht die in d-Moll, die der nunmehr langjährige Kantor seinen Zuhörern anbot, war schon etwas Besonderes. Mit einem grandiosen Solo im Pedal beeindruckte er die Zuhörer und die Fuge geriet ihm durch enorme Transparenz - gut nachvollziehbar durch die Projektion des Spieles auf eine Leinwand. Der Unterschied zwischen Mozart und Beethoven hätte kaum besser beschrieben werden können, als bei dem vorausgegangenen Divertimento und dem Trio für Flöte, Klarinette und Fagott mit dem die Familie Reh den Abend beendete. Kammermusik in sinfonischer Größe und Erhabenheit - das Spiel der Musikerfamilie war einfach großartig.

(eise)
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