Mettmann Erlebnis Neandertal

Mettmann · Im Neanderthal Museum erfahren Bürger, was Kreis, Erkrath, Mettmann und die Stiftung des Museums im Tal planen. Die Bürger werden Gelegenheit haben, an weiteren Projekten des Masterplans mitzuwirken.

 Stellen im Neanderthal Museum die Pläne "Erlebnis Neandertal" vor (v.l.): Thomas Hendele, Professor Dr. Gerd-Christian Weniger, Joachim Hellmeister und Ercan Agirbas.

Stellen im Neanderthal Museum die Pläne "Erlebnis Neandertal" vor (v.l.): Thomas Hendele, Professor Dr. Gerd-Christian Weniger, Joachim Hellmeister und Ercan Agirbas.

Foto: Michael Nache

Euphorie in der Projektgemeinschaft: Die Städte Mettmann und Erkrath, die Stiftung Neanderthal Museum und der Kreis Mettmann arbeiten unter Hochdruck mit Landschaftsplanern und Architekten an dem Projekt "Erlebnis Neandertal". Mit zentralen Projektbausteinen aus dem Masterplan Neandertal hatte sich die Gruppe am landesweiten touristischen Wettbewerb Erlebnis.NRW beteiligt. Bis zum 11. Januar 2012 muss nun eine ausgearbeitete Planung für den in Aussicht gestellten Zuschuss des Landes vorliegen.

Bei einer Informationsveranstaltung präsentierte die Projektgemeinschaft im Neanderthal Museum Bürgern die Planungsideen. "Sie werden heute miterleben, wie man einen Meilenstein setzt", leitete Museumsleiter Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger den Abend ein. "Nach wochenlanger Planung ist die Projektgemeinschaft in Aufbruchstimmung und wir hoffen, dass auch Sie diese Stimmung heute mitnehmen!"

Bürger wollen mitreden

Nachdem die Idee eines Hochpfades aus Kosten- und Zeitgründen erst einmal auf Eis gelegt wurde, erarbeitete die Projektgemeinschaft als Alternative das "Zwei-Türme" Konzept. Ein Aussichtsturm mit Panorama-Aufzug am Museum und ein weiterer an der Fundstelle sollen bei Besuchern Faszination wecken und Eintrittsgelder fließen werden. Zusätzlich ist ein Informationszentrum geplant. Dieses soll sich nach Skizzen und Entwürfen perfekt in die Landschaft einpassen. Das Gebäude soll aus massiven Steinen aus Beton, die dem lokalen Kalkstein ähneln, errichtet werden. Die Seitenflächen werden begrünt und das Vordach durch Bäumen ähnelnde Stützen abgefangen. An der künftigen Gestaltung des Museumsumfelds und des Spielplatzes auf der südlichen Straßenseite sollen die Bürger beteiligt werden.

Auf der Infoveranstaltung wurden bereits Wünsche laut: Für das Museumsumfeld werden Fahrradwege, Verkehrsberuhigung sowie Unterstellmöglichkeiten bei schlechtem Wetter, Toiletten und ein ansprechendes Beleuchtungskonzept gewünscht. Für den Spielplatz schlugen die Bürger Klettergeräte und einen Barfußweg vor. Die Düssel könnte einbezogen werden und Wasserspielgeräte den Erlebniswert der Anlage steigern.

Die Diskussion ergab neben Lob für schnelle und kreative Planung auch Kritik und Sorge. Die betraf zum Beispiel den geplanten Turm an der Fundstelle. Ob er nicht vielleicht doch zu massiv sei und den Charakter des historischen Platzes überschatte? Wie ein "Förderturm im Ruhrpott", so ein Einwand, dürfen die Türme jedenfalls nicht aussehen.

Landrat Thomas Hendele teilte diese Sorge nicht. Über die Gestaltung der Turmfassaden sei noch nicht entschieden. "Das muss man selbstverständlich sensibel angehen, damit der typische Charakter der Landschaft unterstrichen wird." Stoff für Ideen und Diskussionen bietet das Neandertal also reichlich. Dirk Haase, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Planung beim Kreis Mettmann, kündigte weitere Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung an.

(nibo)
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