Mettmann Es fehlen Kita-Plätze für Flüchtlinge

Mettmann · Die Stadt Mettmann rechnet mit weiteren Flüchtlingen im nächsten Jahr. Dann muss Personal eingestellt werden.

Flüchtlinge NRW: So verteilen sie sich auf die Städte
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In diesen NRW-Städten sind die meisten Flüchtlinge untergebracht

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Foto: dpa, awe

44 Flüchtlingskinder im Alter von einem bis zum 6. Lebensjahr leben in Mettmann. Von den 24 Kindern über drei Jahren besuchen 20 eine Kita, von 20 Kindern von 0 bis drei Jahren gehen sieben in eine Kindertagesstätte. Die Kinder verteilen sich auf insgesamt sechs Einrichtungen.

Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besteht grundsätzlich auch für Flüchtlingskinder, sagt Klaudia Beck von der Verwaltung. Die Kindertageseinrichtungen seien jedoch alle voll belegt, so dass weitere Aufnahmen nicht mehr möglich seien. Aber: Alle Träger von Kindertageseinrichtungen hätten ihre grundsätzliche Kooperationsbereitschaft geäußert. Überbelegungen seien allerdings nur in absoluten Einzelfällen möglich.

"Weiterhin sehen alle Träger die mit der Aufnahme von Flüchtlingskindern verbundenen besonderen Herausforderungen für die pädagogischen Kräfte, für die betroffenen Kinder und für die Elternarbeit", heißt es vonseiten der Verwaltung.

Das Land gibt Geld "zur Kinderbetreuung in besonderen Fällen für Kinder aus Flüchtlingsfamilien". Hierdurch sollen Angebote für Flüchtlingskinder im Alter bis zu sechs Jahren außerhalb der regulären Betreuung durch Kindergärten gefördert werden, zum Beispiel Spielgruppen, Eltern-Kind-Spielgruppen und mobile Angebote.

Für das Jahr 2016 wurden folgende Anträge über das Jugendamt beim Landesjugendamt eingereicht: ganzjähriges Spielgruppenangebot für bis zu 10 Flüchtlingskinder im Caritas Kindergarten Am Goldberg, ganzjähriges (mobiles) Spielgruppenangebot des Sachgebietes Jugendförderung in den Räumen des Mehrgenerationenhauses, der Freizeitanlage und/oder einer Unterkunft. Ferner: Halbjährliche Spielgruppenangebote zur Vorbereitung auf den Kindergarten in den städtischen Kindergärten Händelstraße, Teichstraße und Rheinstraße für Flüchtlingskinder, die zum nächsten Kindergartenjahr aufgenommen werden. Mit diesen drei Angeboten könnten mit den beantragten Fördermitteln in Höhe von rund 55.000 Euro bis zu 35 Flüchtlingskinder/-familien erreicht werden, wenn das hierfür erforderliche Personal auch tatsächlich gefunden werden könne. Der Städte- und Gemeindebund begrüßt die Anstrengungen des Landes, Möglichkeiten zur Integration von Flüchtlingskindern im Vorschulalter zu entwickeln, betont jedoch, dass vor allem auch in den Kindertageseinrichtungen mehr Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen geschaffen werden müssten.

Es wird zudem mit einem starken Nachzug von Familienangehörigen gerechnet. Bund und Länder müssten nun neue Rahmenbedingungen zum Ausbau und zur Finanzierung der U3-Betreuung schaffen. Problematisch wird insbesondere auch der Personalbedarf gesehen. Es ergibt sich ein Bedarf an pädagogischen Fachkräften, die derzeit auf dem Arbeitsmarkt faktisch nicht zur Verfügung stehen, heißt es in der Fachabteilung.

(RP)
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