Mettmann EVK wird Lehrkrankenhaus

Mettmann · In der Klinik können ab Mai Medizinstudenten ihr Praktisches Jahr machen.

 Geschäftsführer Bernd Huckels (v.l.), Christian Berg und Clemens Stock können ab Mai 24 Nachwuchsärzte aufnehmen.

Geschäftsführer Bernd Huckels (v.l.), Christian Berg und Clemens Stock können ab Mai 24 Nachwuchsärzte aufnehmen.

Foto: Achim Blazy

"Das ist eine große Auszeichnung für unser Krankenhaus", sagt Geschäftsführer Bernd Huckels über den Titel, der dem EVK von der Universität Duisburg-Essen verliehen wurde. Ab sofort darf es sich "Akademisches Lehrkrankenhaus" nennen. Dies bedeutet, dass ab Mai Medizin-Studenten ihr Praktisches Jahr dort absolvieren können.

Das Praktische Jahr ist ein Pflichtteil des Studiums, der sich an zehn Semester Theorie anschließt. Im Anschluss folgt die Staatsexamensprüfung. "Im Praktischen Jahr sollen Studenten ihre theoretischen Kenntnisse unter realen Bedingungen anwenden können", erklärt Chefarzt Dr. Clemens Stock. Dabei stehen sie immer unter ärztlicher Aufsicht und dürfen zwar alltägliche Aufgaben wie Blutabnahme übernehmen oder bei OP's assistieren, allerdings nicht selbstverantwortlich handeln.

Um möglichst viel vom Klinik-Alltag mitzubekommen, durchlaufen die Studenten in ihrem Praktischen Jahr drei Abteilungen, in denen sie jeweils vier Monate verbringen. Chirurgie und Innere Medizin sind dabei Pflicht, außerdem kann am EVK zwischen Gynäkologie und Anästhesie gewählt werden. Um den Titel "Akademisches Lehrkrankenhaus" verliehen zu bekommen, musste das Krankenhaus einige Kriterien erfüllen. So waren eine bestimmte Anzahl an Betten im Krankenhaus Voraussetzung, genügend Lehrpersonal und Räumlichkeiten, in denen die Studenten neben ihrer ärztlichen Tätigkeit selbst lernen können. "Dass wir den Titel verliehen bekommen haben, ist ein großes Lob an unsere Leistungsfähigkeit", erläutert Chefarzt Dr. Christian Berg. Auf seine Initiative hatte sich das EVK bei der Uni beworben. Er und Stock sowie fünf weitere Chefärzte sind durch die Kooperation nun auch Privatdozenten. Neben ihrer praktischen Arbeit als Ärzte erteilen sie den Studenten in Seminaren theoretischen Unterricht, der ihre Erfahrungen im Krankenhaus ergänzen soll. Anschließend dürfen sie die Staatsexamensprüfung abnehmen. "Ein Ziel ist es natürlich auch, auf diesem Weg kompetente Mitarbeiter auszubilden und an uns zu binden", sagt Stock.

Die Zusammenarbeit mit der Universität bietet Vorteile, wie Huckels erläutert: "Wir haben so direkten Zugriff auf Forschungsergebnisse. Das kommt auch den Patienten zugute." Bis zu 24 Studenten werden ab Mai ihr Praktisches Jahr am EVK absolvieren - vorher müssen sie sich bei der Uni dafür bewerben, die Zuteilung erfolgt zentral. Aber das EVK steht in Konkurrenz mit anderen Krankenhäusern und muss um Studenten werben. Doch man ist selbstbewusst: "Wir können Studenten viel bieten, gerade weil wir kein Mammutbetrieb sind", so Berg.

(RP)
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