Mettmann/Erkrath Fällungen: Naturschützer weiter sauer über Kahlschlag

Mettmann/Erkrath · Chef des Naturschutzbundes stellt kritische Fragen.

Die Protestwelle gegen die Baumfällarbeiten im Neandertal ebbt nicht ab. Wolfgang Sternberg, Vorsitzender des NABU (Naturschutzbund) Kreisverbandes Mettmann, will wissen, welche Kriterien bei der Festlegung der Gefahrenbäume getroffen worden seien. Er fragt den Vorsitzenden des Beirates der Unteren Landschaftsbehörde, was überhaupt ein "potenzieller Gefahrenbaum" bedeute. Außerdem will Sternberg wissen, welche unabhängigen Baumgutachter das Ausmaß der zu fällenden Bäume festgestellt hätten. Sind tatsächlich Forstmaschinen durch das Bett der Düssel gefahren? Und: Warum wurden Schwarzerlen auf der Südseite der Düssel gefällt?

Es sei von der Unteren Landschaftsbehörde so dargestellt worden, dass der schwere Unfall mit umstürzenden Bäumen im Januar zu den Fällungen geführt hätte. Das sei natürlich nicht zutreffend, so Sternberg, da die Vorbereitungen der Fällungen bereits im Herbst begonnen hätten. Später sei von der Unteren Landschaftsbehörde gesagt worden, dass die Hänge nicht aus natürlich entstandenem Boden bestehen würden und dass die mergelhaltigen Böden zu großer Rutschgefahr neigen.

"Da nach meiner Kenntnis keine Hangrutschungen mit Baumumstürzen in den letzten Jahren stattgefunden haben, ist zu fragen, ob die vermeintliche Gefahr durch die Böden durch ein Bodengutachten belegt ist." Auch der umweltpolitische Sprecher der unabhängigen Wählergemeinschaft, Andreas Krömer, und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der BmU in Erkrath, Bernhard Osterwind, sind mit der Rodung im Neandertal nicht einverstanden. Sie fordern mehr Transparenz und Kommunikation vor entsprechenden Aktionen, die Beteiligung der Kreistagsfraktionen und ein Grundsatzpapier mit Leitlinien zur nachhaltigen Waldpflege. Dieses solle der Kreis in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden und dem Landschaftsbeirat erarbeiten. In Erkrath gebe es ein solches Konzept schon.

(cz/jub)
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