Mettmann/Erkrath/Wülfrath Feuerwehr oft zu spät am Einsatzort

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Die Städte Mettman, Erkrath und Wülfrath arbeiten mit Hochdruck an den Brandschutzplänen. Die Acht-Minuten-Frist schaffen die Einsatzkräfte der Feuerwehr aber oft nicht: Bei nur jedem dritten Einsatz schaffen es die Einsatzkräfte, nach acht Minuten vor Ort zu sein.

In Wülfrath hat sich Lage in den vergangenen Jahren immer weiter verschärft. Zwar arbeitet man mit Hochdruck an neuen Brandschutzplänen, doch die sollen erst um den Jahreswechsel fertig sein, sagt der Leiter der Feuerwehr Wülfrath, Guido Großmann. Die entfernten Stadtteile wie Schlupkothen, Düssel und Rohdenhaus sind schwer zu bedienen.

Die Acht-Minuten-Grenze für die zweit zwischen Alarmierung und Eintreffen am Einsatzort sind oft nicht erreichbar, sagt Großmann. 100 Prozent seien kaum zu schaffen, wünschenswert wäre eine Quote von 80 Prozent. Real liegt die Quote derzeit bei nur gut 30 Prozent, sagt Großmann. Bei nur jedem dritten Einsatz schaffen es die Einsatzkräfte, nach acht Minuten vor Ort zu sein.

"Das wollen wir ändern und dazu werden die neuen Brandschutzpläne der richtige Schritts ein", sagt er. In den vergangenen Monaten und Jahren hat die Stadt bereits so genannte Gerätewarte eingestellt. Sie sind sind keine voll ausgebildeten Feuerwehrleute , haben aber Qualifikationen und stellen die zahl der Einsatzkräfte tagsüber sicher. Wenn sie nicht im Einsatz sind, arbeiten sie auch auf dem Bauhof. Vor allem tagsüber ist die Lage prekär. Viele arbeiten nicht mehr in Wülfrath sondern in der Region, pendeln zum Arbeitsplatz und sind tagsüber bei einer Alarmierung nicht verfügbar.

Früher war das mal einfacher. Zu Zeiten als noch Ford und Rheinkalk viele Beschäftigte und damit auch viele Wehrleute bei ihnen arbeiteten, waren die leute schnell zur Stelle, wenn es brannte. Heute ist Ford nicht mehr da und Rheinkalk ist extrem geschrumpft.

Die Kreisstadt Mettmann hat nachgebessert, um die Hilfsfristen von acht Minuten (1. Angriff) und 13 Minuten (2. Angriff) einzuhalten. "Wir haben fünf hauptamtliche Kräfte eingestellt", sagt Dietmar Wichmann, Chef der Mettmanner Wehr. Die Besatzung eines Löschfahrzeugs mit vier Mann steht permanent - auch tagsüber - zur Verfügung.

Durch eine Änderung der Dienstpläne wurde die Versorgungssituation gebesseret. Gleichwohl gibt es Probleme in Sachen Hilfsfristen bezüglich des Ortsteils Obschwarzbach. Dort will die Feuerwehr im Evangelischen Gemeindehaus einen Stützpunkt mit einem Fahrzeug bauen. "Wir streben eine interkommunale Zusammenarbeit an", sagt Wichmann. "Von Obschwarzbach aus können wir schnell in Homberg und Flandersbach helfen. Die Wehren in Ratingen und Wülfrath können umgekehrt in Obschwarzbach eingesetzt werden."

Die Auslagerung der Mettmanner Feuerwache an die Osttangente ist übrigens vom Tisch. Sie bleibt an der Laubacher Straße. Dort soll die Wache vergrößert und modernisiert werden - und das bei laufendem Betrieb. Die Kreisleitstelle wird bis 2020 an einen anderen Standort verlegt. Dadurch gibt es weiteren Platz für die Mettmanner Wehr.

"Wir erreichen unsere Einsatzorte zu 90 Prozent innerhalb der vorgeschriebenen acht Minuten", sagt Guido Vogt, Feuerwehrchef in Erkrath. Nach Umzug in den Neubau am Cleverfeld wird die Situation optimal sein."

Mit Computerprogrammen habe man die genauen Wegstrecken und Zeiten in der Stadt ermittelt. Allerdings gebe es noch einen zweiten Aspekt im Brandschutzbedarfsplan der Stadt.

Der besage, dass immer zehn Feuerwehrleute im Einsatz sein müssten, "Das schaffen wir werktags von 10 bis 19 Uhr, an Wochenenden und nachts haben wir aber nur neue Leute zur Verfügung", so Guido Vogt.

(RP)
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