Erkrath Feuerwehrleute unter Beschuss

Düsseldorf · In der Silvesternacht werden Rettungskräfte in Erkrath mit Raketen und Böllern attackiert.Ein Passant wird verletzt. Jugendliche setzen einen Balkon in Brand. Die Polizei fasst die Täter.

Feuerwehrleute wurden in der Silvesternacht in Erkrath von aggressiven Jugendlichen attackiert. Sowohl auf der Anfahrt als auch an Einsatzstellen wurden sie mit Silvesterraketen beschossen sowie mit Feuerwerkskörpern beworfen und angepöbelt. In einem Fall wurde an einem Einsatzfahrzeug manipuliert und die Einsatzarbeit behindert. Sich beschwerende Einsatzkräfte wurde mit Repressalien gedroht. heißt es im Bericht der Feuerwehr.

Haustüre eingetreten

Um 0.07 Uhr wurde der Brand des Balkons eines Mehrfamilienhauses an der Neanderstraße gemeldet. Vor Ort müssen die Einsatzkräfte feststellen, dass auch noch nach dem Eintreffen der Feuerwehr das Gebäude durch eine Menge von etwa 30 Jugendlichen weiter mit Silvesterfeuerwerksraketen beschossen wurde. Die Eingangstür des Hauses war eingetreten und eine Rakete in den Treppenraum geschossen worden. Im 2. Obergeschoss brannten ein Tisch, die Balkonverkleidung aus Kunststoff sowie eine Blumenampel.

Aus der Menge beschossen

Aus der Menge wurden die Einsatzkräfte, selbst nach dem Eintreffen der Polizei, weiter mit Böllern und Raketen attackiert. Dabei wurde ein unbeteiligter Passant von einem Feuerwerkskörper an der Hand verletzt. Er und musste mit dem Rettungswagen zum Krankenhaus Mettmann transportiert werden. Der Brand des Balkons wurde durch einen Trupp, ausgerüstet mit Atemschutzgeräten, gelöscht. Im Einsatz waren die Kräfte der hauptamtlichen Wache sowie der Löschzug I der Freiwilligen Feuerwehr aus Alt-Erkrath.

Alkoholisierte Minderjährige

Ebenfalls vorsätzlich setzen um 1.34 Uhr alkoholisierte, minderjährige Jugendliche auf einem Balkon gelagerte Gegenstände an einem Mehrfamilienhaus an der Beckhauser Straße in Brand, so die Feuerwehr. Der Eigentümer konnte das Feuer vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst löschen, so dass die Kräfte der hauptamtlichen Wache nur noch kontrollieren mussten. Alarmiert war zusätzlich der Löschzug III -Trills- der Freiwilligen Feuerwehr. Die Polizei nahm zwei Jugendliche in der Nähe des Einsatzortes fest. Eine 31-jährige Frau hatte die Gruppe beobachtet und konnte einen 14-Jährigen und einen 15-Jährigen festhalten, bis die Beamten eintrafen. Die Minderjährigen wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Schlägerei an Tankstelle

Auch der Rettungsdienst wurde mit der aggressiven Stimmung in Teilen der Bevölkerung konfrontiert. Im Bereich der Tankstelle an der Haaner Straße mussten in zwei Fällen, um 1.50 Uhr und um 2.37 Uhr, die Kontrahenten von Schlägereien rettungsdienstlich versorgt und in einem Fall ins Krankenhaus transportiert werden.

Mann Treppe herabgestoßen

Am Hochdahler Markt im Bereich der Unterführung wurde ein Passant um 4.02 Uhr von mehreren Jugendlichen eine Treppe hinuntergestoßen. Der Mann erlitt Verletzungen am Kopf sowie am Sprunggelenk und musste mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Im Joachim-Neander-Haus sowie an der Brechtstraße kam es im Laufe der Silvesternacht zu Handverletzungen durch Glasscherben und sowie einem Sturz aufgrund von Alkoholgenuss.

Schwerer Unfall

Am Vormittag des 31. Dezembers war es zu einem schweren Verkehrsunfall auf der Hochdahler Straße im Bereich der Straße "Auf dem Hochfeld" gekommen, bei dem eine Person verletzt wurde. Der Patient wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Bei dem Unfall wurden zwei Pkw beschädigt. Die Besatzung des hauptamtlichen Löschfahrzeuges sicherte die Einsatzstelle und nahm auslaufende Betriebsstoffe der Kraftfahrzeuge auf.

(RP)
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