Mettmann Firma Kiekert besteht seit 160 Jahren

Mettmann · Der Heiligenhauser Automobilzulieferer Kiekert feiert in diesem Jahr sein 160-jähriges Bestehen. Vom Familienbetrieb mit vier Mitarbeitern hat sich das Unternehmen zum globalen Technologieführer für automobile Schließsysteme entwickelt.

 Thorsten Nottebaum und Karl Krause (l.) zeigen ein neues Schließsystem.

Thorsten Nottebaum und Karl Krause (l.) zeigen ein neues Schließsystem.

Foto: Achim Blazy

Die Wurzeln der Kiekert AG liegen in Heiligenhaus-Isenbügel. Dort wurde 1857 der Möbelhersteller "Arnold Kiekert und Söhne" gegründet. Schon bald gehörte die Produktion von Möbelschlössern und -beschlägen zum Kerngeschäft der Heiligenhauser, die innerhalb der ersten 20 Jahre immer weiter ins Zentrum rückten. Nahezu 120 Jahre lang war die Kettwiger Straße Firmensitz des stetig wachsenden Familienbetriebs. "Dort entstand alles, was in Richtung Automobilbau ging", erinnert der heutige Vorstandsvorsitzende Karl Krause. Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die Entwicklung der Zentralverriegelung, die in den 1970er Jahren patentiert werden konnte. Zunächst nur in Premiumfahrzeugen eingesetzt, entwickelte Kiekert seine Erfindung weiter, machte sie günstiger und öffnete sie dadurch für den gesamten Automobilmarkt.

Finanziell schwierige Jahre sorgten ab den 1980er Jahren für mehrere Gesellschafterwechsel. Dennoch konnten zwischen 1993 und 1995 Werke in Tschechien, Mexiko und den USA aufgebaut werden. Ab 2007 wurde mit der Installation eines komplett neuen Geschäftsleitungsteams eine neue Ära begonnen. Kiekert entwickelte sich vom Heiligenhauser Familienunternehmen hin zu einem der bedeutendsten Automobilzulieferer in der Welt.

Insgesamt hat Kiekert elf Standorte in zehn Ländern, in denen 6500 Mitarbeiter tätig sind. Allein in Heiligenhaus arbeiten 950, von denen 90 im vergangenen Jahr neu eingestellt wurden. "Die Produktion am Hauptstandort ist bis 2023 gesichert, schrumpft aber etwas. Dafür bauen wir hier die Entwicklung aus", sagt Krause. Denn das ist die Basis für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens. In diesem Jahr wird ein Umsatz von 880 Millionen Euro erwartet, im nächsten Jahrzehnt soll die Milliarden-Schallmauer durchbrochen werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort