Mettmann Flaute bei Immobilien

Düsseldorf · Drei von vier Käufern von Grundstücken und Häusern kommen aus dem Kreis Mettmann. Die Preise für Wohnungen vor allem aus den 70er Jahren stürzen ab. Außer in Langenfeld gibt es kaum noch Bauland.

Der Grundstücksmarkt im Kreis Mettmann stagniert. Zwar wurden 2009 vier Prozent mehr Immobilien verkauft als im Vorjahr, doch gleichzeitig gingen die erzielten Erlöse um 17 Prozent zurück. Dies berichtete gestern der Vorsitzende des Mettmanner Gutachterausschusses, Wolfgang Schwandke, bei der Vorstellung des Jahresberichtes. Der soll Käufern und Verkäufern Orientierung geben, wie viel Immobilien wert sind.

Stagnation und Wirtschaftskrise

Zum seit etwa 1999 stagnierenden Markt kommen derzeit die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise hinzu. War für den Stillstand am Markt vor allem der Rückgang der Geschäfte mit Eigentumswohnungen ursächlich, so kommt jetzt ein Rückgang beim Bau gewerblicher Gebäude sowie beim mehrgeschossigen Wohnungsbau hinzu.

Für die nächsten Jahre wagt Schwandke nicht, Besserung zu versprechen. Denn die Bevölkerungszahl im Kreis Mettmann sinkt. 78 Prozent oder drei von vier Käufern stammen aus dem Kreisgebiet. Angesichts dieses Verhältnisses fragt sich der Vorsitzende: "Wo sollen die Käufer herkommen?" Zwar sind die Städte des Kreises mit ihrer Nähe zur Landeshauptstadt, Langenfeld und Monheim auch zu Köln, attraktives Wohngebiet. Nur jeder zehnte Käufer zieht jedoch von weiter her in den Kreis Mettmann (9,3 Prozent), 14 Prozent kommen aus den umliegenden Großstädten.

Beim Verkauf gebrauchter Immobilien erzielen die Verkäufer häufig nicht den Preis, den sie erhoffen. Die Preise sinken, die Verkäufer müssen Abschläge hinnehmen. Die Zeiten, in denen ein freistehendes Einfamilienhauses Jahr für Jahr fünf Prozent mehr wert war, sind vorbei. Besonders drastisch verfallen Preise von Eigentumswohnungen der 70er Jahre in Hochhäusern. Ihre Preise liegen bis zu 40 Prozent unter Marktniveau.

Flächen für Neubauten gibt es in größerem Umfang nur in Langenfeld. Hilden und Mettmann haben kaum Bauland, Erkrath noch auf Posemarre, aber wenig. Heiligenhaus könnte vom Bau der A 44 profitieren. Wülfrath ist Schlusslicht — schon seit Jahren.

Bauland in guter Wohnlage kostet in Hilden etwa 380 Euro pro Quadratmeter, in Haan 375, in Langenfeld 350, Heiligenhaus 310, Mettmann 305, Monheim 295, Erkrath 290 und Wülfrath 250 Euro. Mäßige Wohnlagen: Hilden 270, Langenfeld 265, Monheim 255, Erkrath 245, Haan 240, Mettmann 230, Wülfrath 200 und Heiligenhaus 180.

Die Preise für gebrauchte Immobilien differieren örtlich stark. So kostet eine Immobilie mit Baujahr zwischen 1975 und 2007 in Erkrath durchschnittlich 269 000 Euro, in Mettmann 283 000 und in Wülfrath 228 000, in Haan 310 000, Heiligenhaus 267 000, Hilden 279 000, Langenfeld 257 000 und Monheim 225 000 Euro.

(RP)
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