Mettmann Flüchtlingsheim Ende April bezugsfertig

Mettmann · Das Haus am Sportplatz am HHG wurde in Rekordzeit erstellt. Dort sollen künftig ausschließlich Familien leben.

 Vor dem neuen Heim (v.l.): Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec, Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Martin und Meike Opitz.

Vor dem neuen Heim (v.l.): Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec, Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Martin und Meike Opitz.

Foto: DJ

Kaum zweieinhalb Wochen nach Baubeginn steht die zweigeschossige Flüchtlings-Unterkunft auf dem ehemaligen Parkplatz der neuen Sportanlage auf dem Pfennig in Metzkausen. Jetzt erfolgt der Innenausbau. Die Versorgungsleitungen sind bis auf die Elektrik (kommt in den nächsten Tagen) angeschlossen.

Unternehmer Martin Opitz hatte den Wettbewerb bei der Ausschreibung gewonnen und sich gegenüber den Container-Anbietern deutlich durchgesetzt. Rund 1,4 Millionen Euro kostet das Heim.

In den zweistöckigen Wohnblock am HHG sollen ausschließlich Familien einziehen. "Wir stellen dort Wohnungen mit zwei Zimmern, einem Bad mit WC und Dusche und einer Kochnische zur Verfügung", sagte Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec. Die Wohnungen sind über einen Gang und das Obergeschoss über eine Außentreppe zu erreichen. Das zweistöckige Gebäude hat eine Grundfläche von 14 mal 48 Meter, die Gesamtfläche ist 20 mal 55 Meter groß. Es gibt in jedem Geschoss einen Gemeinschaftsraum, die Kinder können den angrenzenden Spielplatz nutzen.

Bei einer Großraumzelle kann bei Bedarf aus zwei Einheiten ein großes Zimmer gefertigt werden, sagt Opitz. Die Übergangsunterkünfte lassen sich nach Bedarf später ganz einfach zu vollwertigen Häusern oder Kitas umbauen. Die Module müssen einfach nur geteilt, beziehungsweise durch den Anbau weiterer Module erweitert werden. Die Raumzellen können alleine in Reihe stehen oder auch aufeinandergestapelt werden. Die Montage der Systeme erfolgt ganz einfach auf einer Bodenplatte, einem Schraub- oder auf einem Betonstreifenfundament. So ist der Aufbau direkt vor Ort in kurzer Zeit möglich, sagt Opitz.

Anstelle der üblichen einfachen Metallcontainer verwendet das Unternehmen standardisierte Holzbauelemente, die auf den Industrieanlagen des Unternehmens in serieller Fertigung hergestellt werden. Opitz verfügt über große Produktionskapazitäten. Vor dem Hintergrund der aktuellen hohen Nachfragesituation liegen die Lieferzeiten herkömmlicher Metallcontainer derzeit bei sechs bis acht Monaten. Dies ist ein weiterer Vorteil der Opitz Systeme - unabhängig von den Qualitätsargumenten des gut dämmenden natürlichen und ökologisch wertvollen Baustoffs Holz mit seinen guten Wohnqualitäten.

Der Unternehmer Martin Opitz ist selbst Mettmanner Neubürger. Mit seiner Frau Meike Opitz lebt er in Mettmann. "Vielleicht hat der Bau deshalb so gut geklappt, weil ich meiner zweiten Heimatstadt etwas schenken möchte", sagte der gebürtige Kölner. Die Holzbauteile werden in einem großen Werk in Neuruppin gefertigt und sind mit 15 Lastwagen nach Mettmann transportiert worden. In der neuen Unterkunft sollen vorwiegend Familien wohnen. Sie werden aus den Unterkünften an der Talstraße und von der Kleberstraße zum HHG ziehen. So wird Platz gemacht für die alleinreisenden Männer an der Seibelstraße, Kleberstraße und Talstraße, die dann nicht mehr in der viel zu kleinen und engen Gymnastikhalle am Konrad-Heresbach-Gymnasium leben müssen.

Die Stadtverwaltung Mettmann rechnet in diesem Jahr mit weiteren Flüchtlingen. Sie werden vom Land zugeteilt, das seine Landes-Unterkünfte freiräumen und aufgeben will.

(RP)
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